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Russisches Staatsfernsehen
  • Moderator Wladimir Solowjow macht sich auch gerne mal über Wolodymyr Selenskyj lustig im Staats-TV.
  • Foto: imago/ITAR-TASS

„Hör zu, Scholz!“ – Putins Aggro-TV-Einpeitscher

Es gibt eine ganze Reihe von Journalist:innen, die im russischen Staats-TV gegen „den Westen“ hetzen. Etwa indem sie von Atombomben-Abwürfen über Berlin oder Paris träumen. Aber keiner ist so heftig wie Wladimir Solowjow. Und keiner bekommt derart viel Raum für seine aggressiven Töne. Täglich läuft seine über zweistündige Talkshow „Abend mit Wladimir Solowjow“ zur besten Sendezeit.

„Hör zu, Scholz!“, wandte er sich dort an den Bundeskanzler, nachdem Deutschland der Ukraine schwere Waffen geliefert hatte. „Den fatalen Fehler hat nicht Putin gemacht, sondern Gorbatschow, als er die Wiedervereinigung Deutschlands zugelassen hat – und Stalin, als er entschieden hat, dass Deutschland weiter existieren darf.“ Und dann – wie so oft – folgte die Drohung, dass man Raketen habe, die bis nach Berlin reichen.

Scholz als „Motte“, „Drecksau“ und „Schweinehund“ beschimpft

Als „Motte“ beschimpfte er Olaf Scholz, zuvor hatte er ihn bereits als „Schweinehund“, „Drecksau“ und „Arschloch“ bezeichnet, berichtet der „Spiegel“. Die unabhängige Zeitung Nowaja Gazeta hatte Solowjows Auftritte mal von einem Psychiater analysieren lassen – der attestierte dem Moderator psychotische Entgleisungen.

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Dabei hatte der heutige Ober-Propagandist einst selbst als freier Journalist gegen den Einfluss des Staates auf Medien gewettert. „Es ist nicht am Präsidenten, zu entscheiden“, sagte er noch 2001. Dann der Wandel über die Jahre hin zu Exklusiv-Interviews mit Putin und seiner eigenen Show. Als Regisseur verantwortete er 2013 einen Film über den Faschismus Mussolinis. Der sei, anders als der von Adolf Hitler, ein mögliches Vorbild für Russland. (km)

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