„Havanna-Syndrom“: US-Diplomaten in Wien klagen über mysteriöse Symptome
Viele US-Diplomaten in der Botschaft in Wien leiden unter Beschwerden, die denen des „Havanna-Syndroms“ ähneln, das 2016 zum ersten Mal beschrieben wurde. Möglicherweise stecken Pestizide dahinter. Die USA gehen den Ursachen der Symptome nun nach – auch ein Angriff wird nicht ausgeschlossen.
„Was Wien betrifft, so gehen wir in Abstimmung mit unseren behördenübergreifenden Partnern Berichten über mögliche unerklärliche Gesundheitsvorfälle in der dortigen Gemeinschaft der US-Botschaft energisch nach“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Montag. Das gelte selbstverständliche auch für andere Orte, an denen diese Beschwerden auftreten.
Noch unklar, ob es sich um einen Angriff handelt
Die Zeitschrift „The New Yorker“ hatte zuletzt berichtet, dass etwa zwei Dutzend US-Geheimdienstmitarbeiter, Diplomaten und andere Regierungsbeamte in Wien mysteriöse Beschwerden geschildert hätten. Diese ähnelten den Beschwerden des sogenannten Havanna-Syndroms. Der Name rührt daher, dass 2016 Dutzende Diplomaten und ihre Angehörige, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna lebten, über rätselhafte Kopfschmerzen, Hörverlust, Schwindel und Übelkeit geklagt hatten. Auch an anderen Orten der Welt wurden ähnliche Beschwerden gemeldet.
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Im Jahr 2019 schrieben Forscher, dass die Beschwerden möglicherweise auf Pestizide zurückgehen. Die genaue Ursache ist aber unklar. Man wisse nicht, ob es sich bei diesen Vorfällen um eine Art Angriff handele oder was dahinterstecke, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag. (mp/dpa)