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Torsten Schmidt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung stellte im Berlin die gemeinsame Herbstprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute vor.
  • Torsten Schmidt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung stellte in Berlin die gemeinsame Herbstprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute vor.
  • Foto: IMAGO / Political-Moments

Experten sehen schwarz: Uns geht unser Wohlstand verloren

Die Prognose ist düster: Führende Wirtschaftsforscher:innen erwarten mit der schrumpfenden Wirtschaftsleistung auch herbe Wohlstandsverluste in Deutschland – und dies nicht nur vorübergehend. Besonders heftig treffe das Privatleute. Erst 2024 könnte sich die Lage wieder entspannen.

Deutschland steuert nach Einschätzung der Expert:innen direkt in eine Rezession. „Der Wohlstandsverlust durch den Abfluss von Einkommen durch die höheren Energiepreise wird auch längerfristig Bestand haben“, sagte Wirtschaftsforscher Torsten Schmidt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in Berlin. „Das ist kein vorübergehendes Phänomen, das wird uns länger beschäftigen.“

Institute: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023

In ihrem Herbstgutachten sagen die Wirtschaftsforscher:innen mehrerer Institute eine Rezession für Deutschland voraus: Drei Quartale hintereinander werde die Wirtschaft schrumpfen, im zu Ende gehenden Sommerquartal, im Herbst und Anfang 2023. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen die Experten wegen des besseren ersten Halbjahrs noch mit einem kleinen Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent, für 2023 sagen sie dann einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent voraus.

„Die Hauptbelastung findet derzeit bei den privaten Haushalten statt, die einen massiven Kaufkraftverlust hinnehmen müssen. Und der wird sich im Laufe des nächsten Jahres noch verstärken“, sagte Ökonom Schmidt. Die meisten Unternehmen dagegen kämen mit der Lage noch recht gut klar.

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Damit bewerten die Forscher:innen die wirtschaftliche Lage deutlich schlechter als noch im Frühjahr. Ihre Prognose für 2022 halbieren sie nahezu. Im April hatten sie noch mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent im laufenden Jahr und von 3,1 Prozent im kommenden Jahr gerechnet. Erst für 2024 erwarten die Forschenden eine nachlassende Spannung auf den Energiemärkten und damit auch eine wirtschaftliche Erholung.

Mit einem Gasmangel rechnen die Institute dagegen derzeit nicht. „Im Mittel ist keine Gasknappheit in Deutschland zu erwarten im kommenden Winter“, sagte Schmidt. Die Versorgungslage bleibe aber äußerst angespannt. (dpa/mp)

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