General warnt: Freiwilliger Wehrdienst wird nicht ausreichen
Alfons Mais, früherer Heeres-Inspekteur, warnt: Die Bundeswehr wächst zu langsam. Freiwilligkeit allein bringe die Truppe nicht nach vorne.
Der frühere Heeres-Inspekteur Alfons Mais zweifelt am Erfolg des geplanten freiwilligen Wehrdienstes. „Das Gottvertrauen auf genügend Freiwillige wird schon bald nicht mehr ausreichen“, sagte der Generalleutnant. Am Mittwoch hat er sein Amt abgegeben, Ende des Jahres geht er in den Ruhestand.
Bundeswehr soll stark wachsen
Das Bundeskabinett hatte im August ein Gesetz für einen neuen Wehrdienst beschlossen. Es setzt auf Freiwilligkeit und soll vor allem die Reserve stärken. Mais fordert dagegen, die aktiven Einsatzkräfte in den Mittelpunkt zu stellen.
Zum Jahresende 2024 zählte die Bundeswehr 181.150 aktive Soldaten. Ziel sind 260.000 Soldaten plus 200.000 Reservisten. Doch Infrastruktur und Ausbildungspersonal bremsen den Aufwuchs, warnt Mais.
Russland hat seine Armee aufgestockt
Russland hat zuletzt 135.000 Männer zum Wehrdienst eingezogen und seine Armee aufgestockt. „Wir sind möglicherweise noch nicht in einem Krieg, aber wir sind auch nicht mehr so richtig im Frieden“, sagte Mais mit Blick auf Drohnenangriffe, Cyberattacken und Luftraumverletzungen.
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Mais kritisiert, dass bei Personal und Infrastruktur zu zögerlich gehandelt werde. „Ich glaube, wir sind immer noch mit gebremstem Schaum unterwegs.“ Kurzausbildungen nach Vorbild der Ukraine lehnt er ab: „Soldat zu sein, ist ein gefährliches Handwerk.“ (dpa/mp)
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