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Erk Acarer postete nach dem Angriff Anfang Juli auf Twitter ein Foto seines verletzten Gesichts.
  • Erk Acarer postete nach dem Angriff Anfang Juli auf Twitter ein Foto seines verletzten Gesichts.
  • Foto: Twitter/Erk Acarer

Erdogan-Kritiker in Berlin angegriffen – in seiner eigenen Wohnung

Der regierungskritische türkische Journalist Erk Acarer ist nach eigenen Angaben in seiner Wohnung in Berlin angegriffen und verletzt worden. Acarer lebt derzeit in der deutschen Hauptstadt im Exil. Die Täter hätten ihn mit Fäusten und Messern attackiert.

Dies schrieb Acarer am Mittwoch auf Twitter und postete dazu ein Foto, das ihn offenbar kurz nach der Tat zeigt. Darauf zu sehen: Acerer mit einer blutigen Lippe und einer geröteten Nase.

Erk Acarer: „Ich werde mich dem Faschismus nie ergeben“

Von dem Vorfall berichteten mehrere Medien, unter anderem der „Spiegel“. Die Polizei bestätigte den Angriff auf Acerer, wie das Magazin schreibt, ohne aber weitere Einzelheiten zu nennen. Acerer schreibt in einem weiteren Tweet, dass keine Lebensgefahr besteht. Und: „Ich kenne die Täter. Ich werde mich dem Faschismus nie ergeben.“

Wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ berichtet, wurde der Journalist bereits in der Türkei wegen seiner Erdogan-kritischen Berichterstattung immer wieder bedroht. Dort habe er als Journalist bei der linksoppositionellen Tageszeitung Birgün gearbeitet und dort schwerpunktmäßig über islamistischen Terror, islamischen Fundamentalismus und den Krieg in Syrien berichtet.

Acerer kam dann 2017 mit einem Nothilfe-Stipendium nach Berlin, wo er bei der „taz Gazete“ arbeitet, einem türkischsprachigen Nachrichtenportal der „taz“.

Journalistin Meşale Tolu: „Das muss ein Ende haben“

Der türkische Journalist Can Dündar, der ebenfalls im Berliner Exil lebt, wertete den Angriff als „direkte Botschaft“ des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan. Er wolle damit deutlich machen, dass die Türkei „einen regimekritischen Journalisten sogar in Berlin angreifen“ könne.

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Auch die Journalistin Meşale Tolu, die 2017 mehrere Monate in der Türkei in Untersuchungshaft saß, verurteilte den Angriff. „So viele Menschen suchen Schutz in Deutschland und werden dann auch hier aggressiver Gewalt ausgesetzt. Das muss ein Ende haben“, schrieb sie auf Twitter. (alp/afp)

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