Warum Karl Lauterbach jetzt doch Gesundheitsminister wird
Wirbel bei der SPD: „Er wird es“, sagte der designierte Kanzler Olaf Scholz am Montag – und machte damit offiziell, worüber schon wochenlang gemunkelt worden war. Karl Lauterbach soll künftiger Gesundheitsminister werden und einen der wichtigsten Posten als Corona-Krisenmanager besetzen. Dabei galt er lange nicht als gesetzt …
Er wälzte nachts Studien, erklärte die Bedeutung von „exponentiellem Wachstum“ und „Aersolen“ via Twitter und machte in Talkshows teils düstere Vorhersagen: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) ist aus der öffentlichen Corona-Debatte nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass der Arzt und promovierte Epidemiologe auch als Kandidat für das Amt des Gesundheitsministers gehandelt wurde.
Wirbel bei der SPD: „Er wird es“, sagte der designierte Kanzler Olaf Scholz am Montag – und machte damit offiziell, worüber schon wochenlang gemunkelt worden war. Karl Lauterbach soll künftiger Gesundheitsminister werden und einen der wichtigsten Posten als Corona-Krisenmanager besetzen. Dabei galt er lange nicht als gesetzt …
Er wälzte nachts Studien, erklärte die Bedeutung von „exponentiellem Wachstum“ und „Aersolen“ via Twitter und machte in Talkshows teils düstere Vorhersagen: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) ist aus der öffentlichen Corona-Debatte nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass der Arzt und promovierte Epidemiologe auch als Kandidat für das Amt des Gesundheitsministers gehandelt wurde.
Karl Lauterbach: In der Partei beäugt, bei Bürger:innen beliebt
Dass er es nun tatsächlich bekommen soll, hat trotzdem viele überrascht: Denn Lauterbach war lange Wackelkandidat. Für die von Scholz versprochene paritätische Besetzung galten bereits zu viele Männer für andere Ministerposten als gesetzt. Vor allem aber schien der Rückhalt in der Partei zu schwach. Lauterbach sei ein Einzelkämpfer, heißt es in Parteikreisen, zudem soll es Bedenken geben haben, ob er – der mehr Wissenschaftler als Politiker scheint – der richtige Mann für die Führung eines Ministeriums sei. Und auch seine Omni-Präsenz in den Medien sehen einige skeptisch. Die fehlende Unterstützung zeigte sich auch bei der Bundestagswahl: Trotz seiner Bekanntheit landete Lauterbach erst auf Platz 23 der Landesliste – und schaffte es in den Bundestag dank Direktmandat.
Trotzdem wäre Scholz in Erklärungsnot geraten, wenn er den bekanntesten Pandemie-Experten der Sozialdemokraten nicht zum Chef dieses entscheidenden Ministeriums gemacht hätte – noch dazu mitten in der vierten Welle. Zudem ist Lauterbach in der Bevölkerung beliebt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ hatten sich Anfang Dezember 45 Prozent der Befragten für ihn als neuen Gesundheitsminister ausgesprochen. In einer „Civey“-Umfrage hatten ihn sogar 59 Prozent als Gesundheitsminister positiv bewertet. Die meisten Bürgerinnen und Bürger hätten sich gewünscht, dass „der nächste Gesundheitsminister vom Fach ist, es wirklich gut kann und dass er Karl Lauterbach heißt“, begründete Scholz dann auch die Wahl.
Neuer Gesundheitsminister: Hohe Erwartungen an Lauterbach
Doch seine Beliebtheit und Experten-Status machen die Ernennung auch riskant. Die Erwartungen sind hoch, Lauterbach muss in der Pandemie-Bekämpfung jetzt liefern. Zudem gibt es auch viele Kritiker, bei denen sich Lauterbach als „Miesepeter“ mit seinen düsteren Szenarien und ständiger Medienpräsenz unbeliebt gemacht hat.
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Seinen klaren Worten bleibt Lauterbach zumindest treu: Leistungskürzungen werde es im Gesundheitswesen unter ihm nicht geben, versprach er am Montag. Die Pandemie werde zwar länger dauern als viele dachten, sagte er, aber: „Wir werden den Kampf mit der Pandemie gewinnen.“