CSU-Parteitag: Söder und Merz haben sich lieb – aber wie lange noch?

Der letzte CDU-Parteichef, mit dem Markus Söder sich auf einem CSU-Parteitag zum kumpelhaften Schulterschluss präsentierte, war Armin Laschet. Damals vorausgegangen: Eine monatelange, in Teilen ziemlich unwürdige Schlammschlacht der beiden um den Kanzlerkandidaten-Platz der Union. Diesmal war der neue CDU-Chef Friedrich Merz zu Gast. Die Botschaft war schon mal gleich: Die beiden Alphatiere haben sich ganz offenbar fürchterlich gerne.

Söders Fokus: Die Bayern-Wahl 2023 – Söder selbst nennt sie „Schicksalswahl“. Für Bayern, für die CSU, für sich. Nach dem verlorenen Duell gegen Laschet hatte er angekündigt, sich nur noch auf seine Heimat konzentrieren zu wollen. War der hemdsärmelige Doppel-Auftritt am Wochenende mit Merz demnach auch eine Art Kür des Sauerländers zum Kanzlerkandidaten 2025?

Merz und Söder: nicht nur plumpes Ampel-Bashing

Beide – Merz und Söder – betonten, dass es für sie um mehr gehe als um plumpes Ampel-Bashing. „Konstruktiv“ wolle man als führende Oppositions-Partei die Arbeit der Regierung begleiten.

Den größten Applaus erhielten beide dann aber für genau das – Ampel-Bashing. Mal mehr, mal weniger plump. Beispiele der wenig konstruktiven Machart: die „ökologische Selbsterfahrungsgruppe“ im Bundeswirtschaftsministerium oder der Cannabis-Plan von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Merz: „Was hat der Mann eigentlich geraucht?“ – Gejohle im Saal. Konstruktiv: Söder warnte seine Partei vor „Hybris“, also Selbstüberschätzung, feierte lieber sein Konzept von „Hightech und Heimat“.

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Ob die Liebe mit Merz allerdings anhalten wird? Bei einem furiosen Sieg 2023 könnten Söders Kanzlerpläne wieder erwachen. (km)