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Brennende Crocus City Hall in Moskau
  • Feuerinferno: Auf den Komplex „Crocus City Hall“ bei Moskau wurde ein Terroranschlag verübt
  • Foto: picture alliance / Anadolu | Ali Cura

Chefin von russischem Propagandasender macht Ukrainer für Anschlag verantwortlich

Die Chefin des russischen Staatsmediums RT („Russia Today”), Margarita Simonjan, sieht die Verantwortlichkeit für den Terroranschlag auf die Konzerthalle bei Moskau nicht bei der Terrormiliz Islamischer Staat. Diese Version sei von US-Seite gestreut worden, behauptete sie am Samstag bei Telegram, ohne Beweise vorzulegen. Tatsächlich hätten Ukrainer den Anschlag begangen, so ihre Darstellung.

Die Ukraine hatte bereits am Abend zuvor eine Verwicklung in den Anschlag zurückgewiesen. Auch die USA hatten erklärt, es gebe keine Verbindung zur Ukraine. Darüber hinaus gibt es ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, das von einigen Experten bereits als echt eingestuft wurde. 

Die Täter seien so ausgewählt worden, „dass man eine dumme Weltgemeinschaft davon überzeugen kann, dass es der IS war“, behauptet die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Die glühende Verfechterin des Ukraine-Krieges hatte zuletzt auch ein abgehörtes Gespräch von ranghohen Luftwaffenoffizieren öffentlich gemacht und damit weltweit für Aufsehen gesorgt.

Simonjans Informationen zufolge sollen bei dem Anschlag 143 Menschen getötet worden sein. Damit wäre es einer der tödlichsten Anschläge in der russischen Geschichte. Die offizielle Zahl lag zuletzt bei 133. 

Unbestätigte Videos der angeblichen Täter

Auf einem von Putins Propagandistin veröffentlichten Video sagte ein angeblicher Todesschütze, dass er gegen Geld und zwar für 500 000 Rubel (rund 5000 Euro) in der Konzerthalle geschossen habe. Zu den Auftraggebern sagte er auf dem veröffentlichten Clip aber nichts. Einen anderen Mann, der Tadschikisch sprach, präsentierte Simonjan in einem Video als Kopf der Bande. Offiziell bestätigt von den russischen Behörden waren diese Informationen nicht. Die Echtheit der Videos konnte nicht überprüft werden.

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Die Behörden in Tadschikistan wiesen nach Auftauchen von Passdaten mutmaßlicher Täter in den sozialen Netzwerken darauf hin, dass die namentlich genannten Männer sich nicht in Russland, sondern in der zentralasiatischen Republik aufhielten. Womöglich waren die Pässe der Verdächtigen gefälscht. Ein weiterer Tadschike halte sich in der russischen Stadt Samara auf, hieß es von den Behörden. Tadschikistan, das an Afghanistan grenzt und als ein Rückzugsort auch von islamistischen Terroristen gilt, wies eine Beteiligung an dem Verbrechen zurück. (dpa/ste)

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