Tilman Kuban CDU
  • Tilman Kuban (CDU) beim Abschied als JU-Chef. Er löste mit einem Tweet einen Shitstorm aus.
  • Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler

CDU-Politiker beschert Kita einen Shitstorm von Rechten

Politiker Tilman Kuban (CDU) sieht sich als Konservativer. Als solcher griff er nun eine Kita im nordhessischen Fulda verbal auf Twitter an, weil sie mit den Kindern nicht mehr zum Muttertag basteln will.

Das Problem: In einem ersten Post veröffentlichte Kuban einen Screenshot der Original-Nachricht an die Eltern der katholischen Kita, inklusive Adresse und Telefonnummer. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich der Tweet in rechten Filterblasen und Foren. Ultrarechte Medien griffen das Thema begierig auf. Die Kita wurde Opfer eines sogenannten „Shitstorms“.

Nach Protesten: Kontaktdaten geschwärzt

Nach Protesten löschte Kuban den Post zwar – da war der Brief aber längst im Netz. Er selbst postete ihn ebenfalls (mit geschwärzten Kontaktdaten) erneut: „In einer Zeit, in der Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir (…) keinen Menschen ausschließen,“ heißt es da.

Oft würden an Mutter- und Vatertag stereotype Geschenke angefertigt. „Für viele Mütter und Väter eine tolle Geste“, so das Kita-Team. Das „schließt aber einen Teil der Gesellschaft aus.“ Die Bedeutung eines Mutter- oder Vatertags wolle man nicht absprechen: „Sie leisten etwas Großes!“

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Kubans Kommentar auf Twitter – immer noch: „Dem Wahnsinn sind keine Grenzen gesetzt.“ Er finde Müttern danke zu sagen „cool“. Eine Entschuldigung bei der Kita, die das sicher auch findet, gab es bisher nicht. Die Kita indes wurde vom Bistum gerüffelt – soll nun doch basteln. (km)

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