Angela Merkel
  • Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin von Deutschland bei einer Pressekonferenz.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP/Franc Zhurda

Regierung verballerte eine Milliarde für Berater – welche Ministerien vorne lagen

Über eine Milliarde Euro hat die Bundesregierung seit 2017 für externe Berater ausgegeben. Am meisten Geld wurde für Beratungen im Innenministerium ausgegeben, am wenigsten für das Arbeitsministerium.

Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Spitzenreiter bei den Investitionen in Fachleute von außen waren das Innenministerium mit mindestens 492,9 Millionen Euro, das Verkehrsministerium mit 196,9 Millionen Euro und das Finanzministerium mit 121,7 Millionen Euro.


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Höhn hatte die Regierung nach den Ausgaben für externe Beratungs- und Unterstützungsleistungen seit Beginn der Wahlperiode am 24. Oktober 2017 bis zum 31. Juli 2021 gefragt. Teilweise beinhalten die Angaben der einzelnen Ministerien aber das ganze Jahr 2017. Das ist zum Beispiel beim Verkehrsministerium der Fall. Die geringsten Ausgaben für externe Fachleute meldeten das Arbeitsministerium mit 2,5 Millionen Euro und das Kanzleramt mit 3,3 Millionen Euro. Unter dem Strich wurden seit 2017 mindestens 1,073 Milliarden Euro für die externe Unterstützung ausgegeben.

Engagement von externen Beratern umstritten

Das Anheuern von Unternehmensberatern und anderen Experten durch die Bundesregierung ist hoch umstritten. Kritiker meinen, dass der Einkauf von Sachverstand zu teuer und angesichts der Tausenden Mitarbeiter in den Ministerien auch nicht zwingend notwendig sei. Zudem wird zu großer Einfluss auf die Regierungsarbeit befürchtet. Befürworter versprechen sich dagegen in ganz unterschiedlichen Bereichen einen Mehrwert durch den Blick von außen oder setzen Experten für Spezialaufgaben ein, für die keine festen Mitarbeiter benötigt werden. Das kann zum Beispiel für Aufgaben im IT-Bereich gelten.

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Höhn attestierte der Regierung von Union und SPD eine verheerende Bilanz bei den Beraterausgaben zum Ende der Legislaturperiode. Die nächste Bundesregierung muss endlich vollständige Transparenz über die Tätigkeit dieser Unternehmen in den Ministerien und Behörden herstellen und deren Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse massiv zurückfahren, forderte er. (dpa/jw)

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