„Ich hätte gute Chancen“, erklärt Johnson – und kandidiert trotzdem nicht nochmal
Boris Johnson will nun doch nicht Nachfolger seiner eigenen Nachfolgerin werden: Großbritanniens Ex-Premier kündigte am Sonntagabend an, nun doch nicht erneut für das Amt antreten zu wollen.
Obwohl er die notwendige Unterstützung in der konservativen Tory-Fraktion habe, habe er sich dagegen entschieden, teilte Johnson mit. Er habe den Rückhalt von mehr als 100 Abgeordneten und könne damit eine Bewerbung einreichen, schrieb Johnson.
Wie Johnson seinen Rückzug erklärt
Zu seinem Rückzug erklärte Johnson: „Ich hätte gute Chancen auf Erfolg in der Parteibasis und könnte womöglich am Freitag zurück in der Downing Street sein.“ Dennoch sei er zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht der richtige Weg sei.
Johnson weiter: „Man kann nicht effektiv regieren, wenn man keine geeinte Partei im Parlament hat.“ Leider sei keine Einigung mit seinen Rivalen Sunak oder Mordaunt zustande gekommen. „Ich glaube, dass ich viel zu bieten habe, aber leider ist dies wohl nicht die richtige Zeit“, so der 58-Jährige.
Rishi Sunak aussichtsreichster Kandidat
Damit ist Ex-Finanzminister Rishi Sunak der aussichtsreichste Kandidat für den Einzug in die Downing Street. Für ihn haben sich nach Zählung der BBC bereits mehr als 140 Parlamentarier öffentlich ausgesprochen. Notwendig ist die Unterstützung von mindestens 100 Abgeordneten. Er wolle das Land mit „Integrität und Professionalität“ durch die Krise führen, schrieb Sunak auf Twitter, als er am Sonntag seine Kandidatur offiziell machte.
Außerdem noch im Rennen ist die Ministerin für Parlamentsfragen, Penny Mordaunt, die bislang jedoch weit abgeschlagen auf dem dritten Platz lag.
Die Tory-Partei sucht eine Nachfolge für die scheidende Premierministerin Liz Truss, die am Donnerstag nach sechs beispiellos chaotischen Wochen im Amt auf Druck ihrer Partei zurückgetreten war. Bis Montagnachmittag (15.00 Uhr MESZ) können Kandidaten ins Rennen gehen. (due/dpa/afp)