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Silvio Berlusconi, ehemaliger Ministerpräsident von Italien und Parteichef der Forza Italia
  • Silvio Berlusconi, ehemaliger Ministerpräsident von Italien und Parteichef der Forza Italia, will es jetzt wieder wissen.
  • Foto: picture alliance/dpa/LaPresse/AP | Roberto Monaldo

Berlusconi träumt vom Comeback – und erhält Unterstützung aus Deutschland

„Bunga-Bunga-Partys“, Sex-Orgien mit Minderjährigen, Korruption, Steuerbetrug und allerlei anderes: Silvio Berlusconi, der ehemalige Ministerpräsidenten Italiens, machte zeitweise mehr mit Affären Schlagzeilen als durch politische Glanzleistungen. Ein Gericht hatte ihm deshalb bereits ein jahrelanges Verbot auferlegt, irgendein politisches Amt zu bekleiden. 2018 wurde selbiges Verbot vorzeitig aufgehoben – und Berlusconi will nun wirklich zurück auf die große Polit-Bühne.

Der 85-Jährige strebt eine Kandidatur als Staatspräsident an – und erhält dafür unerwartet Unterstützung aus Deutschland. CSU-Europapolitiker Manfred Weber befürwortet Berlusconis Pläne: „Als Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei unterstütze ich Berlusconi für die Präsidentschaft der Republik, weil er gezeigt hat, dass er das Bewusstsein hat, um das Amt zu bekleiden“, sagte Weber zur italienischen Zeitung „Corriere della Sera“. Der 85-Jährige sei ein Geist seiner Zeit, Parteichef und Ministerpräsident gewesen, so Weber.

Silvio Berlusconi: Früher „Bunga-Bunga“, bald Staatspräsident?

Kurz zuvor hatten sich Italiens Mitte-Rechts-Parteien auf Berlusconi als Kandidaten für die am 24. Januar beginnende Wahl zum Staatsoberhaupt geeinigt.

Berlusconis Ambitionen finden in Italien nicht alle gut. IMAGO / Pacific Press Agency
Ein Mann protestiert gegen Berlusconis Kandidatur.
Berlusconis Ambitionen finden in Italien nicht alle gut.

Die Parteiführung der konservativen Berlusconi-Partei Forza Italia, der rechten Lega und der rechtsradikalen Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) hatten sich dafür in Berlusconis Villa Grande in Rom getroffen. „Die Parteichefs der Koalition haben vereinbart, dass Silvio Berlusconi die richtige Figur ist, um in dieser schwierigen Lage das höchste Amt mit Autorität und Erfahrung zu besetzen, die das Land verdient und die die Italiener erwarten“, hieß es im Anschluss.

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Berlusconi gilt schon länger als Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten. Bislang schätzen Beobachter jedoch, dass er noch nicht auf die nötigen Stimmen kommt. Führende Politiker des Mitte-Links-Blocks sehen Berlusconis Kandidatur kritisch. Giuseppe Conte, Parteichef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und Vorgänger des aktuellen Ministerpräsidenten Mario Draghi, bezeichnete sie als „undenkbare Option“.


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„Die Figur des Präsidenten der Republik muss ein hohes und unbestrittenes moralisches Profil widerspiegeln“, twitterte die linke Politikerin Loredana de Petris von den Liberi e Uguali (die Freien und Gleichen) am Samstag. In Anspielung auf Berlusconis „Bunga Bunga“-Verstrickungen stellte sie fest: „Ich glaube nicht, dass sich Berlusconi mit diesen Anforderungen rühmen kann.“ (mik/dpa)

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