Donald Trump
  • Ex-Präsident Donald Trump rührt die Werbetrommel und treibt Spenden ein.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Ross D. Franklin

Mit Drohungen und SMS: Bereichert sich Trump an Wahlspenden?

Trump rührt die Werbetrommel und treibt politische Spenden ein – die er dann zum Teil privat nutzt. Dabei rücken er und sein Team den Amerikanern mit Mails und SMS auf die Pelle, befeuern die Lüge vom Wahl-Diebstahl durch Joe Biden, arbeiten mit Drohungen und Endzeit-Szenarien. Mehr als 62 Millionen Dollar hat Trumps-Spendenkomitee „Save America“ bereits beisammen.

„Freund, Präsident Trump arbeitet rund um die Uhr, um AMERIKA vor Joe Biden und den korrupten Linken ZU RETTEN“ oder „Freund, letztes Angebot. Wenn du es VERPASST, wirst du es FÜR IMMER bereuen“: So lauten die E-Mails, mit denen Trumps Team derzeit die Amerikaner bombardiert und um Spendengelder wirbt. Der „Spiegel“ berichtete zuerst.

Trump-Team schiebt Spendern Daueraufträge unter

Dabei werden die Anhänger gerne mal in eine Falle gelockt: Denn statt einmalige Spenden, handelt es sich oftmals um Daueraufträge, bei denen das Konto jede Woche neu belastet wird. Wie die „New York Times“ berichtet, seien so einer 63-jährigen Krebspatientin in einem Monat 3000 Dollar abgebucht worden.


Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Trump ist auf diese Weise zu einem politischen Dagobert Duck geworden: Mehr als 62 Millionen Dollar hat sein Spendenkomitee „Save America“ seit Anfang 2021 gesammelt. Mit dem Geld von 2020 sind es fast 90 Millionen Dollar. Und auch unter dem bekannten Wahlkampfslogan „Make America Great Again“ hat er fast 30 Millionen Dollar Spenden seit der Wahl sammeln können.

Trump nutzt Geld für private Kosten

Offiziell soll das Geld Trumps erneute Präsidentschaftskandidatur 2024 finanzieren. Doch die US-Parteispendengesetze sind vergleichsweise locker: Das Geld von „Save America“ kann frei ausgegeben werden – für „Lifestyle-Kosten“, Klubmitgliedschaften oder „Gehälter“ an Trump und seine Mitstreiter. Wie US-Medien berichten finanziere Trump mit dem Geld unter anderem seine teuren Rechtsanwälte, die ihn in Zivil- und Strafverfahren vor dem Supreme Court verteidigen. Aber auch seine Auftritte samt Reisekosten für sich und seine Gefolgschaft.

Das könnte Sie auch interessieren: Trump: Booster mit Nebenwirkungen

Er soll das Geld auch für Saalmieten, Dinner und Strategietreffen nutzen – die jedoch alle auf seinen eigenen Anwesen und Besitztümern, wie seinem Luxusgolfclub in New Jersey, stattfinden. So zahlte „Save America“ laut „Washington Post“ in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres 68.000 Dollar Miete an Trump. Das Komitee „Make America Great Again“ habe rund 200.000 Dollar Spenden für Räumlichkeiten im Trump-Tower ausgegeben. Dazu kämen noch weitere kleinere Deals. Insgesamt habe Trump, seit er nicht mehr US-Präsident ist, mehr als 200.000 Dollar an politischen Spendengeldern an seine eigenen Firmen überwiesen, rechnete „Forbes“ aus. (vd)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp