Schröder
  • Gerhard Schröder lässt den guten Draht zu Putin nicht abreißen.
  • Foto: imago/Sven Simon

Altkanzler Schröder hält an Putin-Freundschaft fest

Altkanzler Gerhard Schröder will seinen Draht zu Russlands Präsident Wladimir Putin trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aufrechterhalten. „Ich werde meine Gesprächsmöglichkeiten mit Präsident Putin nicht aufgeben“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Vor dem Hintergrund der Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine sagte der ehemalige Kanzler: „Warum konzentriert man sich auf die Lieferung von Waffen?“ Er glaube nicht an eine militärische Lösung. „Der Krieg ist nur durch diplomatische Verhandlungen zu beenden. Das Schicksal der Soldaten und der ukrainischen Zivilbevölkerung ist nur über eine diplomatische Lösung zu erleichtern.“

Schröder ist seit seiner Zeit als Kanzler (1998 bis 2005) eng mit Putin befreundet. Rund zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine reiste der Sozialdemokrat im März nach Moskau, um mit dem Kremlchef zu sprechen. „Soweit ich ihn in meinem Gespräch verstanden habe, gibt es bei ihm ein Interesse an einer Verhandlungslösung“, sagte Schröder nun. „Wie eine solche Lösung aussieht, kann nur in einer Verhandlung geklärt werden.“

Schröder meint, Verhandlungen scheitern an der Ukraine

Schröder hat laut FAZ deutlich gemacht, dass Verhandlungen seiner Meinung nach bisher an der Ukraine gescheitert sind. Die Zeitung berichtete auch Details von Schröders Moskau-Reise – und nannte dabei auch Punkte, wie es zu einem Frieden kommen könne, die Schröder Putin vorgetragen habe.

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Der Altkanzler wird wegen seines Engagements für russische Staatskonzerne heftig kritisiert. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Druck auf ihn immer weiter zugenommen, die SPD-Spitze ging auf Distanz, und es liegen mehrere Anträge auf Parteiausschluss vor. Schröder hatte im Mai angekündigt, den Aufsichtsrat des russischen Energieriesen Rosneft zu verlassen, und eine Nominierung für einen Aufsichtsratsposten bei Gazprom ausgeschlagen. (dpa/mp)

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