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  • Foto: picture alliance/dpa

AfD: Chef eines rechtsextremen Vereins will Kalbitz-Nachfolger werden

Potsdam –

Na, das wäre ja mal ein eindeutiges Signal, falls es soweit kommt! Die AfD-Fraktion in Brandenburg sucht einen Nachfolger als Vorsitzenden für „Flügel“-Hardliner Andreas Kalbitz. Nun positioniert sich ausgerechnet Hans-Christoph Berndt. Der AfD-Abgeordnete ist aktuell noch Chef des vom Brandenburger Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Vereins „Zukunft Heimat“!

„Ich stehe – nach reichlichem Überlegen und vielen Gesprächen – für den Fraktionsvorsitz zur Verfügung“, heißt es in einer Erklärung des Landtagsabgeordneten. „Sollte ich mit hinreichendem Vertrauen gewählt werden, werde ich mich nicht verweigern.“ Er werde sich aber nicht selbst vorschlagen.

Berndt: „Auflösung unseres Volkes durch Flüchtlinge“

Der Verein „Zukunft Heimat“ organisiert in Südbrandenburg Demonstrationen gegen den Zuzug von Flüchtlingen und anderen Ausländern. Bei einer AfD-Veranstaltung im Mai 2018 hatte Berndt vor der „Auflösung unseres Volkes“ gewarnt.

Berndt ist seit 2018 Mitglied der AfD. Bei der Nominierung des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2019 war er knapp hinter Kalbitz auf Platz zwei gelandet. Mit Kalbitz als Zugpferd wurde die AfD bei der Landtagswahl mit 23,5 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft hinter der SPD.

Linker Sebastian Walter: „Da wird ein Neonazi mit dem anderen Neonazi ausgewechselt“

SPD-Fraktionschef Erik Stohn befürchtet, dass die AfD-Fraktion mit Berndt „weiter nach rechts“ rücken würde. Linksfraktionschef Sebastian Walter sagte: „Da wird ein Neonazi mit dem anderen Neonazi ausgewechselt.“

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Berndt verwahrt sich gegen den Vorwurf, Rechtsextremist oder Neonazi zu sein. „Der Vorwurf, ich sei Neonazi, ist absurd“, sagte der 63 Jahre alte Laborarzt auf Anfrage. „Ich stelle mich gerne jeder Kritik. Ich erwarte aber, dass ich danach beurteilt werde, was ich tue.“ Nur weil er Menschen wie etwa Pegida-Chef Lutz Bachmann oder Thüringens AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke kenne, sei er nicht „deren Werkzeug“, schreibt Berndt in seiner Erklärung. (dpa/km)

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