• Annalena Baerbock wird Kanzlerkandidatin der Grünen.
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„Land braucht Neuanfang“: Annalena Baerbock soll Kanzlerkandidatin der Grünen werden

Während die Union weiter um die Kanzler-Frage diskutiert, haben die Grünen eine Entscheidung getroffen: Annalena Baerbock soll die Partei als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl führen.

Der Bundesvorstand der Partei nominierte Baerbock am Montag. Die endgültige Entscheidung fällt auf dem Grünen-Parteitag vom 11. bis 13. Juni. Die Zustimmung gilt aber als sicher.

Baerbock warb nach der Nominierung für einen Aufbruch in Deutschland. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieses Land einen Neuanfang braucht“, sagte sie in Berlin. Sie wolle eine Politik anbieten, die vorausschaue.

Mit der Entscheidung enden monatelange Spekulationen. Die Partei hatte die Klärung der Kandidatenfrage ihren beiden Parteivorsitzenden Baerbock und Robert Habeck überlassen, die sich geräuschlos untereinander verständigten.

Grüne treten erstmals mit eigener Kanzlerkandidatin an

Die Grünen hatten sich angesichts der seit 2018 hohen Umfragewerte erstmals für eine Kanzlerkandidatur entschieden. Derzeit sind sie mit mehr als 20 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU/CSU und vor der SPD. Baerbock ist bei der 20. Bundestagswahl seit 1949 erst die zweite Frau nach Angela Merkel, die sich um das höchste Regierungsamt bewirbt. Keiner der bisherigen Kanzlerkandidaten war jünger.

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Annalena Baerbock am Montagmorgen auf dem Weg zur Vorstandssitzung der Grünen.

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Baerbock tritt gegen Scholz und Söder oder Laschet an

Baerbock wird bei der Wahl gegen zwei Männer antreten: Die SPD hat Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz nominiert, die Union muss sich noch zwischen den Vorsitzenden von CDU und CSU entscheiden, Armin Laschet und Markus Söder.

Anders als bei CDU und CSU hat es bei den Grünen weder Streit noch größere öffentliche Diskussionen über die Kandidatenkür geben. Deswegen wird auch auf dem Parteitag im Juni eine große Zustimmung erwartet.

Baerbock wuchs in der Nähe von Hannover auf dem Dorf auf und studierte Politikwissenschaften und Völkerrecht in Deutschland und London. Bei den Grünen hat die Mutter von zwei Töchtern schnell Karriere gemacht: 2009 Vorstand der europäischen Grünen und Landesvorsitzende in Brandenburg; 2013 Einzug in den Bundestag; 2018 Bundesvorsitzende der Grünen gemeinsam mit Habeck. (due/dpa)

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