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„Ich fühle mich bedroht“: Bodo Ramelow prüft Anzeige gegen „Querdenker“

Erfurt –

Unbekannte haben vor dem Erfurter Wohnhaus von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eine Grabkerze und einen Aufruf zu einer Demonstration der Bewegung „Querdenken“ in Leipzig gelegt. Der Politiker lässt nun eine Anzeige prüfen und sagt: „Ja, ich fühle mich bedroht.“

Zuvor sei seine Wohnadresse in einer „Querdenken“-Gruppe beim Messenger-Dienst Telegram verbreitet worden, sagte Ramelow. Darin sei auch dazu aufgerufen worden, ihm Dinge vor die Haustür zu stellen. 

Bodo Ramelow: „Querdenken“ will Angst machen

„Ja, ich fühle mich auch bedroht“, sagte der Regierungschef am Rande einer Messe für Produkte zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Vorfall mache ihn außerdem traurig, weil in dem Mehrfamilienhaus auch eine Familie mit kleinen Kindern wohne.

„Jetzt lernen wir, dass die Privatsphäre von politisch Verantwortlichen nicht mehr geachtet wird.“ Sein Name stehe nicht an dem Wohnhaus. Seiner Ansicht nach wolle „Querdenken“ Angst machen, sagte Ramelow.

Die „Querdenken“-Bewegung protestiert seit Monaten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und veranstaltete bereits Demonstrationen mit mehreren Tausend Menschen. 

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Auch in Thüringen gilt der „Lockdown light“ seit dieser Woche

Ramelow hatte sich vor der Bund-Länder Konferenz in der vergangenen Woche, bei der der „Lockdown light“ für Deutschland beschlossen wurde, gegen die drastische Maßnahme ausgesprochen – jedoch vergeblich. Auch in Thüringen gelten seit Montag die angeordneten Corona-Beschränkungen in Form von Schließungen von Freizeiteinrichtungen und Kontaktverboten. (alp/dpa)

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