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„Er liebt dieses Land“: Melania Trump schwärmt Amerikanern von ihrem Mann vor

Washington –

Die Demokraten legten bei ihrem Parteitag bereits vor und teilten ordentlich gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump aus. Nun warb First Lady Melania Trump beim Parteitag der Republikaner für eine weitere Amtszeit ihres Mannes. Auf Angriffe gegen dessen Herausforderer Biden verzichtet sie – anders als Präsidentensohn Eric Trump und andere Parteianhänger.

Die US-Republikaner haben Präsident Donald Trump bei ihrem Parteitag als Kämpfer für das amerikanische Volk dargestellt und eindringlich vor einem Wahlsieg der Demokraten im November gewarnt. „Mein Ehemann, unsere Familie und die Menschen in dieser Regierung kämpfen für Sie“, sagte First Lady Melania Trump am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrer Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses. „Er liebt dieses Land und weiß, wie man etwas erreichen kann.“

Washington: Melania Trump hält flammende Rede für US-Präsident Trump

Melania Trump betonte: „Ich glaube, dass wir jetzt mehr denn je die Führung meines Ehemannes brauchen.“ Trump tritt bei der Wahl am 3. November gegen den Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, an.

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First Lady Melania Trump

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Präsidentensohn Eric Trump versprach: „Mein Vater wird für euch kämpfen.“ Eric Trump warf Biden vor, eine Marionette der radikalen Linken zu sein. Amerika haben den Faschismus und den Kommunismus besiegt – bei der Wahl werde es „die leeren, repressiven und radikalen Ansichten der extremen Linken besiegen“.

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Vor seinem Vater habe sich niemand für die „stille Mehrheit“ im Land eingesetzt, sagte Eric Trump. Und teilte gleich gegen alle Präsidenten vor dem amtierenden Präsidenten aus: Politiker sowohl der Demokraten als auch der Republikaner vor Trump hätten sich „mehr darum gesorgt, wie sie von den Eliten in Paris empfangen werden als darüber, wie Amerikaner für ihre Familien in Pittsburgh sorgen werden“.

Washington: Eric Trump teilt gegen Joe Biden aus

Die Delegierten beim Parteitag der Republikaner hatten am Montag Trump einstimmig als ihren Kandidaten für die Wahl am 3. November nominiert. Trump selbst will die Nominierung mit einer Rede vom Weißen Haus aus am Donnerstag annehmen – in der vergangenen Woche hatten die Demokraten Ex-Vizepräsident Biden als Kandidaten gekürt.

Die Republikaner knöpften sich den Kontrahenten Biden am Dienstag vor und stellten ihn als Kriegstreiber dar. Biden habe „durchweg mehr Kriege gefordert“, sagte Senator Rand Paul beim Parteitag. Biden habe für den Krieg im Irak gestimmt und „Kriege in Serbien, Syrien, Libyen“ unterstützt. „Ich befürchte, Biden wird sich wieder für Krieg entscheiden“, sagte Paul. „Biden wird weiterhin unser Blut und unsere Reichtümer vergeuden. Präsident Trump wird unsere Helden nach Hause bringen.“ Eric Trump sagte, sein Vater habe wie versprochen die „endlosen Kriege“ beendet – das stimmt allerdings weder in Afghanistan noch im Irak oder in Syrien.

Republikaner stellen Biden als Kriegstreiber dar

Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow warnte vor einem Abschwung der Wirtschaft im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten. „Unsere wirtschaftliche Wahl ist klar“, sagte Kudlow. „Wollen Sie eine gesunde Wirtschaft, Wohlstand, Möglichkeiten und Optimismus? Oder wollen sie zu den dunklen Tagen von Stagnation, Rezession und Pessimismus zurückkehren?“ Bis zur Corona-Pandemie sei die wirtschaftliche Entwicklung in den USA unter Trump ein „fulminanter Erfolg“ gewesen. Kudlow pries Trumps Führung bei den Bemühungen, „um das Covid-Virus erfolgreich zu bekämpfen“.

Doch die Wirklichkeit ist wenig glamourös, von Führung war bislang nichts zu sehen: Die Pandemie hat die USA nach wie vor im Griff. Bislang hat sie mehr als 178.000 Amerikanern das Leben gekostet. Millionen Menschen verloren in den USA ihre Arbeit. Die Wirtschaft wurde in eine schwere Krise gestürzt, die noch nicht beendet ist.

Melania Trump sprach den Angehörigen von Opfern der Corona-Pandemie ihr Mitgefühl aus. Sie versicherte, dass die Regierung ihres Ehemannes nicht aufhören werde zu kämpfen, bis es einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus für alle geben werde. „Donald wird nicht ruhen, bis er alles in seiner Macht Stehende getan hat, um sich um alle zu kümmern, die von dieser schrecklichen Pandemie betroffen sind.“ Kritiker werfen dem Präsidenten derweil einen Mangel an Mitgefühl für die Betroffenen der Pandemie vor.

USA: First Lady spricht Corona-Betroffenen ihr Mitgefühl aus

Die First Lady ging in ihrer Ansprache auch auf die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ein, die vom Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai ausgelöst wurden – und appellierte an das Gemeinschaftsgefühl ihrer Landsleute. „Wir müssen uns daran erinnern, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, die aus vielen Rassen, Religionen und Ethnien besteht“, sagte sie.

Zu Donald Trumps Wahlversprechen gehört eine Stärkung der Polizei – der geforderte Kampf gegen den Rassismus findet sich jedoch nicht unter den Prioritäten für eine zweite Amtszeit.

In Missachtung einer langen Tradition brachte sich US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag direkt in den Wahlkampf ein und warb auf dem Parteitag für die Wiederwahl Trumps. „Präsident Trump hat seine Vision von ‚Amerika zuerst‘ in die Tat umgesetzt. Das hat ihn vielleicht nicht in jeder ausländischen Hauptstadt populär gemacht. Aber es hat funktioniert“, sagte Pompeo in einer zuvor in Jerusalem aufgezeichneten Ansprache.

Demokratische Partei kritisiert Pompeos Video-Ansprache

In China habe Trump „den Vorhang vor der räuberischen Aggression der Kommunistischen Partei Chinas“ gelüftet, sagte der US-Außenminister. Zur Corona-Pandemie sagte Pompeo: „Der Präsident hat China dafür zur Rechenschaft gezogen, dass es den China-Virus vertuscht hat und zugelassen hat, dass es Tod und wirtschaftliche Zerstörung in Amerika und in der Welt verbreitet.“

Video: Trump bei Republikaner-Parteitag einstimmig nominiert

Die Video-Ansprache Pompeos für den Parteitag stieß in der Demokratischen Partei auf scharfe Kritik. Die Wahlkampfleitung Bidens erklärte, der Beitrag sei nicht nur ein Missbrauch von Steuermitteln, sondern untergrabe auch die wichtige Arbeit des Außenministeriums. (vd/dpa)

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