Wo es sich vor und hinter der Grenze billiger tankt
Viele nutzen das verlängerte Pfingstwochenende für einen Kurzurlaub, andere bereiten sich auf die Sommerferien vor. Wer mit dem Auto reist, kann sparen, wenn er an den richtigen Stellen tankt.
Je nach Ziel muss man dafür allerdings recherchieren, ob man vor oder hinter der Grenze – oder im Transitland – den Tank füllt, wie eine Auswertung von aktuellen Spritpreisdaten der EU-Kommission zeigt. Am meisten sparen kann dabei, wer mit einem Benziner Richtung Osten fährt. Ein Überblick:
Tanken in Richtung Norden
Wer nach Dänemark aufbricht, sollte den Tank vorher füllen, Superbenzin ist dort 23 Cent teurer als in Deutschland, Diesel um 14 Cent. Geht es weiter bis Schweden, wird der Sprit allerdings wieder sehr viel günstiger. Super ist dort um 28 Cent billiger als in Deutschland, Diesel um neun Cent.
Autoreisen in Richtung Westen
Ähnlich sieht es in den Niederlanden aus. Benzin ist dort 17 teurer als hierzulande, Diesel sieben Cent. Belgien ist bei Benzin dagegen deutlich billiger – ganze 16 Cent, bei Diesel aber sieben Cent teurer als in Deutschland. In Luxemburg ist beides deutlich billiger. Das kleine Land ist mit 24 und 16 Cent Sparpotenzial das günstigste im Westen. Frankreich liegt fast gleichauf mit Deutschland. Wer Richtung Spanien durchfährt, spart im Zielland deutlich.
Spritpreise auf Fahrten in Richtung Osten
Hier ist die Antwort einfach: In Polen und Tschechien gibt es das billigste Benzin in der näheren deutschen Umgebung. 35 Cent beträgt der Unterschied. Auch Diesel ist hier am billigsten – um 18 beziehungsweise 22 Cent. Wer Richtung Baltikum weiterfährt, tankt dort zwar auch billiger als in Deutschland, aber teurer als in Polen. Wer Ungarn oder die Slowakei durch Tschechien ansteuert, tankt besser im Transitland.
Tanken bei Reisen in Richtung Süden
Wer nach Österreich fährt, tankt dort günstiger als in Deutschland. Im Vergleich zu Deutschland ist Benzin dort 22 Cent billiger, Diesel um sechs Cent. Ist Österreich nur Transitland, kommt es auf das Ziel an: In Italien ist Sprit teurer als in Österreich, in Slowenien oder Kroatien dagegen noch etwas billiger.
Die Schweiz ist dagegen kein gutes Land, um zu tanken. Zahlen des Touring Club Schweiz zufolge ist der Sprit dort teurer als in Deutschland, Italien oder Frankreich.
Woher die Unterschiede kommen
Ursache für die Preisunterschiede sind in der Regel unterschiedliche Steuern und Abgaben. Schwankungen der Ölpreise treffen dagegen meist alle Länder. Die Unterschiede – hier berechnet auf Basis von Zahlen vom 26. Mai, neuere liegen noch nicht vor – sind daher relativ stabil.
Die Preise können allerdings je nach Tankstelle, Uhrzeit, Region und abhängig davon, ob man an der Autobahn oder Landstraße tankt, variieren. Auch sind die Unterschiede oft direkt vor und hinter der Grenze niedriger.
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Die Reiseroute für billigeren Sprit anzupassen und Umwege in Kauf zu nehmen, dürfte sich allerdings nur selten lohnen. Nicht nur, dass sie Zeit kosten und schlecht für die Umwelt sind – selbst wenn man nur mit vergleichsweise geringen Kosten von 30 Cent pro gefahrenem Kilometer rechnet, schmilzt der Vorteil schnell dahin.
Wer nicht im Ausland tanken will, sollte dies zudem am besten am Abend vor der Abfahrt tun. Dann ist Sprit nämlich in der Regel einige Cent billiger als am Morgen. (dpa/mp)
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