• Foto: picture alliance/dpa

Wilde Schießerei mitten in Berlin: Streit eskaliert: Neffe von Clan-Boss im Koma

Berlin –

Auf einem Hinterhof liegt ein Mann in seiner Blutlache. Schwer bewaffnete Polizisten sichern das Gelände. Die Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Der Grund: In der Nacht zum zweiten Weihnachtstag eskalierte erneut ein Streit zwischen Clan-Mitgliedern. Die Staatsanwaltschaft erhebt Haftbefehl.

Ein 30-Jähriger soll nach bisherigen Erkenntnissen auf drei Männer geschossen haben, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Martin Steltner. Einer aus dem Trio feuerte demnach zurück. Alle vier wurden schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Wie die „Bild“ berichtet, soll ein Streit bei einem illegalen Glücksspielturnier im Clan-Milieu der Auslöser für die Eskalation gewesen sein – vermutlich ging es um Spielschulden.

Berlin: Clan-Streit eskaliert – vier Schwerverletzte

Laut „Bild“ wurde bei der Schießerei Abbas C. (30), Neffe eines Clan-Chefs, nach einem Bauchtreffer ins künstliche Koma versetzt. Und auch Veysel Kilic (39) soll lebensgefährlich verletzt worden sein. Unter den Beteiligten war ebenfalls der Bruder von Clan-Chef Arafat Abou-Chaker: Ali (46) kam ebenfalls in eine Klinik.

Das könnte Sie auch interessieren: Clan-Streit offenbar eskaliert – Männer zerstören Fensterscheiben und Auto

Gegen den 30-jährigen Schützen wurde laut Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen dreifachen versuchten Mordes erlassen. Gegen Veysel Kilic erging Haftbefehl wegen illegalen Schusswaffenbesitzes.

Innensenator sieht Corona-Einschränkungen als Grund für Clan-Gewalt

In Berlin gibt es immer wieder Auseinandersetzungen im Bereich der organisierten Kriminalität, an denen auch kriminelle Clan-Mitglieder beteiligt gewesen sein sollen. Dass weiterhin gewalttätige Auseinandersetzungen in dem Milieu für Aufsehen sorgen, ist nach Einschätzung von Innensenator Andreas Geisel (SPD) eine Auswirkung der Corona-Pandemie.

Die Bestimmungen des Infektionsschutzes würden auch die organisierte Kriminalität unter Druck setzen, sagte er. Durch geschlossene Bordelle, Gaststätten und Bars sowie durch fehlende Touristen, die sonst etwa für Nachfrage im Drogenhandel sorgen, würden die Einnahmen sinken. Das könne zu Streit um die Aufteilung führen. (vd)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp