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  • Hammer-Ankündigung bei Amazon: Gründer Jeff Bezos gibt seinen CEO-Posten ab!
  • Foto: dpa

Wie geht es jetzt weiter? : Amazon-Gründer tritt zurück

Seattle –

Personalwechsel an der Spitze des Internet-Giganten Amazon: Gründer Jeff Bezos (57) will seinen Vorstandsvorsitz aufgeben. Angesichts dieser Hammer-Ankündigung wurden die am Dienstag präsentierten Geschäftszahlen für das Jahr 2020 zur Nebensache. Wie geht es jetzt weiter bei Amazon?

Vor rund 27 Jahren gründeten Jeff Bezos und seine damalige Ehefrau MacKenzie Bezos in einer Garage in Bellevue bei Seattle einen Online-Buchhandel. Das Unternehmen hieß zunächst Cadabra, wurde jedoch rasch in Amazon umbenannt. Was mit Büchern begann, entwickelte sich zum größten Internetkaufhaus der Welt. Heute ist Amazon noch viel mehr als das und hält mit seinen Cloud-Services, die etwa Start-ups IT-Anwendungen und Speicherplatz im Netz bieten, unzählige Firmen am Laufen. Mit Whole Foods betreibt Amazon zudem eine eigene US-Supermarktkette.

Amazon-Gründer gibt CEO-Posten ab: Wer ist sein Nachfolger?

Ausgerechnet der Gründer dieses Onlinehandel-Giganten will seinen Posten in der Firma nun aufgeben. Wie Amazon am Dienstag nach Börsenschluss in Seattle mitteilte, wird der 57-Jährige den Vorstandsvorsitz im dritten Quartal 2021 an Andy Jassy (52) abgeben, den Leiter des boomenden Cloud-Geschäfts. Dieser wurde laut dem Online-Magazin „Business Insider“ als Bezos‘ erster Berater, „ein Quasi-Stabschef“, zu einer der wichtigsten Personen und mit mehr als 20 Millionen Dollar Gesamtvergütung in den letzten drei Jahren zu einer der bestbezahlten Führungskräfte bei Amazon.

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Bezos´ Nachfolger Andy Jassy. 

Foto:

dpa/ZUMA Wire

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Zudem ist Amazons größter Profittreiber nicht der Onlinehandel, sondern das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet. Insofern ist es auch nur logisch, dass mit Andy Jassy der Leiter dieser Sparte zum künftigen Vorstandschef befördert wurde. Amazons Cloud-Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte den Quartalsumsatz um 28 Prozent 12,7 Milliarden Dollar. Trotz des starken Wachstums blieb das Geschäft etwas unter den Erwartungen. Das Betriebsergebnis kletterte derweil um 37 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, woran klar zu erkennen ist, was für ein attraktiver Gewinnbringer Amazons Cloud-Flaggschiff weiterhin ist.

Online-Boom in Corona-Zeiten: Amazons Geschäftszahlen für 2020

An der Börse hatte der rasant expandierende Bezos-Konzern wegen chronisch roter Zahlen lange Zeit einen schweren Stand. Doch seit Bezos zuverlässig Gewinne liefert, ist er zum Liebling der Wall Street geworden. Seit 2018 ging es kräftig bergauf – die Marktkapitalisierung von Amazon lag zuletzt bei enormen 1,7 Billionen Dollar. Auch die Nachricht von Bezos‘ Rücktritt konnte Anleger am Dienstagabend nicht schocken – die Aktie hielt sich im nachbörslichen Handel weiter im Plus.

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Denn das Geschäft lief auch im Schlussquartal glänzend: In den drei Monaten bis Ende Dezember knackte Amazon beim Umsatz dank des Bestell-Booms in der Corona-Krise und eines starken Weihnachtsgeschäfts erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 44 Prozent auf 125,6 Milliarden Dollar zu. Im Geschäftsjahr 2020 verdiente der Konzern 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entspricht.

Jeff Bezos gibt Vorstandsvorsitz auf: Das macht der Amazon-Gründer jetzt

Jeff Bezos dürfte als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist, auch künftig viel Einfluss bei Amazon ausüben. In einem Memo an die Mitarbeiter erklärte der 57-Jährige, dass es bei seiner Entscheidung nicht darum gehe, sich in den Ruhestand zu verabschieden. „Ich hatte noch nie mehr Energie“, betonte Bezos. In seiner zukünftigen Rolle als Verwaltungsratschef wolle er seine Energie und Aufmerksamkeit auf neue Produkte und Initiativen ausrichten. Außerdem gewinne er so mehr Zeit für andere Projekte wie seine Stiftungen, seine Raumfahrtfirma Blue Origin oder die Zeitung „The Washington Post“, die in seinem Privatbesitz ist. (prei/dpa)

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