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Boden Klimawandel
  • Ein ausgetrockneter Boden – ein Symptom des Klimawandels.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

WHO: Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Gesundheit

„Der Klimawandel ist die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“: Mit diesen deutlichen Worten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu ehrgeizigen neuen Klimaschutzzielen aufgerufen. So hätten Verbesserungen beim Klimaschutz enorme positive Wirkung auf die Gesundheit.

„Die Verbrennung fossiler Brennstoffe bringt uns um“, teilte sie am Montag in Genf weiter mit. In zehn Empfehlungen verlangt die WHO unter anderem bessere Lebensqualität in Städten, Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Verkehrs und eine nachhaltige Agrarwirtschaft. 300 Verbände veröffentlichten im Namen von 45 Millionen Pflegekräften weltweit einen Appell an die Regierungen, schärfere Klimaschutzmaßnahmen zu erlassen.

Nur durch Luftverschmutzung stürben sieben Millionen Menschen frühzeitig

Verbesserungen beim Klimaschutz hätten enorme positive Wirkung für die Gesundheit, so die WHO. Damit könnten erhebliche Krankheitskosten gespart werden. Allein durch Luftverschmutzung stürben nach Angaben der WHO jedes Jahr rund sieben Millionen Menschen frühzeitig, etwa 13 pro Minute. Wenn die WHO-Standards für Luftverschmutzung eingehalten würden – wofür unter anderem der Treibhausgas-Ausstoß, der den Klimawandel anheizt, deutlich verringert werden müsste – könnten 80 Prozent der dadurch verursachten Todesfälle vermieden werden.

Die WHO hatte die gesundheitlich noch vertretbaren Grenzwerte etwa für Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) erst im September verschärft. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurden die neuen WHO-Werte sowohl bei Stickstoffdioxid als auch bei Feinstaub im vergangenen Jahr in weiten Teilen Deutschland überschritten.

WHO-Appell: Reiche Länder müssen mehr Geld in anderen Weltregionen zur Verfügung stellen

Im Appell der Pflegekräfte hieß es: „Überall dort, wo wir Pflege leisten, in unseren Krankenhäusern, Kliniken und Gemeinden auf der ganzen Welt, kümmern wir uns bereits um die durch den Klimawandel verursachten Gesundheitsschäden.“ Erwähnt werden etwa Hitzewellen, Waldbrände, die häufigere Übertragung von Erregern in Lebensmitteln und im Wasser, Mangelernährung durch den Ausfall von Ernten, Stress und Angst-Zustände durch den Verlust des Lebensraums.

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„Wir rufen die Staats- und Regierungschefs aller Länder und ihre Vertreter auf der COP26 auf, die drohende Gesundheitskatastrophe abzuwenden“, heißt es in dem Appell. Die am stärksten vom Klimawandel Betroffenen seien diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich seien. Reiche Länder müssten mehr Geld für Anpassungen in anderen Weltregionen zur Verfügung stellen. (dpa)

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