• Kaum noch Hoffnung: Helfer suchen in den Trümmern nach Überlebenden. 
  • Foto: Doaa Nasr/dpa

Wegen einer Notbremse?: Mindestens 32 Tote und 165 Verletzte bei Zugunglück

Kairo –

Immer wieder kommt es in Ägypten zu schweren Bahnunglücken. Beim Zusammenstoß zweier Züge sind mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 165 Menschen verletzt worden, teilte die ägyptische Gesundheitsministerin Hala Sajid am Freitagabend mit. 

Die beiden Züge stießen in dem Ort Tahta südlich der Stadt Assiut zusammen. Der Ort liegt rund 375 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo. Auf Bildern in den sozialen Medien waren entgleiste und zertrümmerte Waggons zu sehen. Die ägyptische Eisenbahnbehörde erklärte, Unbekannte hätten in einem der beiden Züge eine Notbremse gezogen, weshalb dieser zum Stehen gekommen sei. Der zweite Zug sei daraufhin in diesen hineingerast. Unter anderem sei eine Lok umgestürzt. Die Behörden ordneten eine Untersuchung des Unglücks an.

Mangelhafte Ausbildung von Zugführern

In Ägypten kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Ursache ist nach Ansicht von Kritikern häufig der schlechte Zustand von Zügen und Gleisen sowie die mangelhafte Ausbildung von Zugführern. Vor zwei Jahren war im Bahnhof der Hauptstadt Kairo ein Zug mit hohem Tempo gegen einen Prellbock gerammt. Mindestens 20 Menschen kamen ums Leben. Die Behörden warfen dem Zugführer Fahrlässigkeit vor. Der Mann sei mit dem Fahrer einer zweiten Lok in Streit geraten, weil sein Zug von diesem blockiert worden sei, teilte die Staatsanwaltschaft damals mit. Er habe seine Führerkabine verlassen, um sich bei dem anderen zu beschweren, ohne die Bremse anzuziehen.

Das könnte Sie auch interessieren: Suezkanal verstopft: Was für Folgen hat die Blockade durch den Problem-Pott?

Im Oktober 2019 kamen beim Zusammenstoß einer Lokomotive mit einem Kleintransporter in der Stadt Luxor im Süden Ägyptens mindestens vier Menschen ums Leben. Vier weitere wurden verletzt. Der Transporter kreuzte nach Angaben der Bahnbehörde die Gleise an einem illegalen Übergang und wurde dabei von der Lok erfasst. (dpa) 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp