Warum diese Familie Weihnachten im Hochsommer feiert
Nach einem missglückten Weihnachtsfest im Corona-Jahr 2020 hat eine Familie in Sachsen das Festessen im großen Rahmen kurzerhand nachgeholt. Mitten im Juli feierten sie mit Tannenbaum und Kerzenschein bei einem Entenbraten „nach“.
Mit Freunden und Familie tafelten Martina und Dietmar Sawatzke am Sonntagabend in festlich geschmücktem Ambiente in Hayna. Auf dem Speiseplan stand Barbarie Entenbrust mit Rotkohl und Klößen. 15 leuchtende Weihnachtssterne an der Decke und ein Baum mit 60 Kerzen sorgten im Juli für jene festliche Stimmung, die Sawatzkes sonst im Dezember so mögen.

Familie aus Sachsen hat ein eigenes „Weihnachtszimmer“
„Unser letztes Weihnachten war nur ganz klein. Wie überall. Wer ein bisschen vernünftig war, hat es doch so gemacht“, sagte Dietmar Sawatzke. Der 70-Jährige ist Vater von drei Kindern und hat sechs Enkel und Enkelinnen. Normalerweise versammele sich Heiligabend „die ganze Truppe“ im „Weihnachtszimmer“. Den großen Raum hat Sawatzke vor ein paar Jahren in der Tenne seines früheren Bauernhofes eingerichtet. Neben Weihnachten feiert die Familie dort auch Geburtstage und andere Feste. „Da saß ich Silvester allein mit meiner Frau und hab Fernsehen geguckt. Meine Frau hat immer gesagt: „Das war doch diesmal nix. Das müssen wir nachholen!““
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Weihnachten sei für sie schon immer wichtig gewesen, sagt Martina Sawatzke (70). „Das ist ein schönes Familienfest. Uns macht das Spaß. Manche mögen es nicht, aber wir mögen es.“ Für Dietmar Sawatzke sind vor allem die Rituale wichtig. Er zeigt sein Technik-Schränkchen, das er hinter Tapete versteckt in der Wand eingebaut hat. Dort liegt Heintjes Platte „Weiße Weihnacht“ auf dem Schallplattenspieler. „Die gehört immer dazu. Ich weiß gar nicht mehr, woher ich die habe. Das ist ja eine West-Platte“, sagte er lachend.

Alicia (8), die jüngste Enkelin der Sawatzkes, findet es „cool“, dass Oma und Opa zum Weihnachtsessen im Sommer eingeladen haben. Aber wie groß ist denn der Appetit auf Ente, Rotkohl und Klöße, wenn draußen 25 Grad sind? „Ach“, sagt Martina Sawatzke fröhlich, „das kann ich immer essen“. (dpa)
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