Warnwesten für Kinder im Test: ADAC fordert Verbot für 13 Modelle
Der Herbst ist da – und mit ihm bisweilen schlechtes Wetter mit bescheidener Sicht und früher Dunkelheit. Nicht nur, aber speziell für Kinder gilt es nun, im Verkehr sichtbarer zu werden. Dafür gibt es auch spezielle reflektierende Kinderwarnwesten. Im ADAC-Test schnitten viele Modelle aber so schlecht ab, dass der Autoclub ein Verkaufsverbot für diese Westen fordert.
Nur sollte man diese möglichst vor Ort im Einzelhandel kaufen und gleich ausprobieren, rät der ADAC. Das ist ein Fazit des Tests, den der Verkehrsclub mit 25 Modellen gemacht hat.
Der Vergleich hat einerseits gezeigt: Eine gute Weste muss nicht teuer sein – die günstigste mit guten Messwerten kostete nicht einmal drei Euro. Andererseits sahen die Tester aber auch, wie viel minderwertiger Kram auf dem Markt ist: Mehr als die Hälfte der Westen fiel wegen schlechter Reflexionseigenschaften durch.
Kurzer Test mit dem Smartphone – und ein Blick auf die Norm
Umso wichtiger ist es, die Funktion beim Kauf zu prüfen. Das geht ganz einfach: Dafür reicht schon die Taschenlampenfunktion im Smartphone. Damit stellt man sich in rund drei Metern Entfernung zur Weste auf – diese sollte dann das Licht deutlich weiß abstrahlen.
Wer nur online kaufen kann, sollte darauf achten, dass die Westen die Norm-Kennzeichnung „EN 17353“ tragen.
Viele online gekaufte Westen fallen durch
Der Verkehrsclub hat 25 Modelle zu Preisen zwischen rund einem und zehn Euro getestet. Fünf davon wurden im Einzelhandel – in Baumärkten und im Autozubehör – gekauft. Sie zeigten dem ADAC zufolge „ausnahmslos gute Ergebnisse und reflektierten alle im Rahmen der Norm“ – Test bestanden.
Ein ganz anderes Bild lieferten die Westen, die im Online-Handel auf zwei großen Plattformen gekauft wurden. Nur sieben waren „zufriedenstellend“ und bestanden ebenfalls. Drei reflektierten „nicht gut“ und zehn weitere „gar nicht“ – allesamt durchgefallen.
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Der ADAC hat nach der Untersuchung alle Hersteller über die Ergebnisse informiert. Die mangelhaften Westen will der Autoclub zudem der Marktaufsichtsbehörde melden und sich dort für ein Verkaufsverbot der Produkte einsetzen. (dpa/mp)
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