Wahlkampf: Wo sind 17.500 Laschet-Plakate hin?
In diesen Tagen stehen sie fast überall in den deutschen Städten: Die überdimensionierten Plakate mit Wahlwerbung der Kanzlerkandidaten. Nur die von Armin Laschet (CDU) sieht man selten. Woran liegt das?
Wohin man derzeit schaut stehen sie wieder: die „Wesselmänner“. Das sind die besonders großen Wahlplakate, die an den größeren Straßen in den deutschen Städten aufgestellt werden. Oft sieht man den Kanzlerkandidaten der SPD, Olaf Scholz. Auch die Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, ist gut vertreten – wenn auch oft nur zusammen mit ihrem „Parteifreund“ Robert Habeck. Doch Plakate mit Armin Laschet drauf, bekommt man kaum bis gar nicht zu Gesicht.
Man könne Kilometer durch den Süden der Stadt Essen spazieren, ohne auf nur einen Laschet zu treffen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) – seltsam so kurz vor der Bundestagswahl. Insgesamt sollten 17.500 Wesselmänner der CDU aufgestellt werden. Doch man findet sie nicht. Warum dem so ist, beantwortete ein Wahlhelfer der SZ: „Wenn wir die Bilder aufstellen, dann müssen wir in jedem Gespräch erst die Vorurteile abarbeiten.“
#Laschet-Plakate
Unter dem Hashtag „Laschet-Plakate“ tauchen im Internet nun immer wieder Fragen zum Verbleib der Werbung für den CDU-Kandidaten auf. Stolz posten Twitter-User Fotos, wenn sie fündig wurden, „denn wer weiß, wann und wo ich dieses Plakat nochmal sehen kann,“ twitterte sogar der Grünen-Politiker Norwich Rüße am Donnerstag.
Währenddessen wurden in Bayern statt Anzeigen mit Armin Laschet, Motive von CSU-Chef Markus Söder aufgehängt. Ende August ließ die Berliner CDU zudem Laschet-Plakate überkleben. Dies sei ein Fehler der beauftragten Plakatier-Firma gewesen, so die Partei. Es wirkt fast so, als stehe die eigene Partei nicht mehr hinter ihrem Kanzlerkandidaten.
Vandalismus: Politiker:innen greifen sich gegenseitig an
Es ist vor Wahlen aber auch gang und gäbe, dass Plakate seitens der Bevölkerung abgehängt oder beschädigt werden – Anfang August wurde sogar die grüne Bundestagskandidatin Katharina Horn von der Polizei dabei ertappt, wie sie CDU-Plakate mit Stickern beklebte. Womöglich geschah dies auch mit der Laschet-Werbung.