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  • Neben den herkömmlichen gelben Impfbüchern soll die „CovPass“-App den Impfstatus anzeigen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Vor Urlaubssaison: Digitaler Impfpass kommt – und soll per Post zugestellt werden

Berlin –

Rechtzeitig zur Urlaubssaison soll es soweit sein: Doppelt Geimpfte sollen ihren Impfstatus künftig per „CovPass“-App belegen können. Doch der Weg zum digitalen Impfpass ist analog: Wer bis zur Einführung der App bereits zwei Impfungen hat, soll den Nachweis per Post bekommen. Ganz problemlos ist das nicht.

Wer bereits doppelt geimpft ist, soll künftig eine spezielle Bestätigung bekommen – und dafür haben sich die Macher des Digitalprojekts „CovPass“ für die analoge Lösung entschieden: Die Geimpften sollen einen Brief mit einem QR-Code erhalten, den sie nachträglich in die „CovPass“-App einscannen können. Immerhin: Wer erst nach der Einführung der App die zweite Impfung bekommt, soll das Impfzertifikat direkt im Impfzentrum oder der Praxis erhalten.

Bereits doppelt Geimpfte sollen Impfnachweis per Post erhalten

Aber warum so kompliziert? Mit dem Briefversand der QR-Codes wollen die Verantwortlichen vermeiden, dass die bis dahin wohl mehr als zehn Millionen doppelt Geimpften die Impfzentren und Arztpraxen stürmen, um sich rechtzeitig vor der Urlaubssaison ihr digitales Zertifikat abzuholen. Doch der Briefversand ist nicht so simpel, wie er klingt: Offenbar liegen beispielsweise nicht in allen Impfzentren Adressdaten der bereits Geimpften vor. 

Nebenbei bemerkt: Keiner muss sich ein Smartphone kaufen, der es nicht will. Wer keines besitzt, kann auch weiterhin den Papierausdruck als Nachweis nutzen – auch die herkömmlichen gelben Impfbücher gelten weiter. Der „CovPass ist eine Ergänzung, kein Ersatz“, betonen die Verantwortlichen.

Drei Wege führen zu grüner App-Ampel

An sich wurde die App allerdings gelobt, weil sie mehr Freiheit ermöglicht: Neben Impfungen sollen auch die negativen Ergebnisse von Antigen-Schnelltests ein grünes Ampelsignal auf dem Smartphone-Screen auslösen. Damit würde die App auch leichtere Grenzübertritte innerhalb der Europäischen Union ermöglichen, die sich auf einen gemeinsamen Standart für den digitalen Impfnachweis verständigt hat. Die Information, dass man von einer Covid-Erkrankung genesen ist, wird sich ebenfalls hinterlegen lassen.

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Diese Funktionen sollen übrigens auch in die offizielle Corona-Warn-App des Bundes integriert werden, die bislang knapp 28 Millionen Mal herunter geladen wurde. Bedeutet: Es wird mindestens zwei digitale Impfnachweis-Apps geben: der „CovPass“ und die Corona-Warn-App.

Datenschutzbeauftragte üben Kritik

Zurück zur Kritik: Vor allem beim „CovPass“ haben Datenschutzbeauftragte des Bundes noch Bedenken. Der Zeitplan des Ministeriums sei aufgrund der Komplexität und Vielzahl der Beteiligten „knapp bemessen“, es werde der Behörde daher nicht möglich sein, vor dem Start eine umfassende Prüfung vorzunehmen. „Das könnte dazu führen, dass datenschutzrechtliche Mängel erst nach Inbetriebnahme des Projekts auffallen und dann aufsichtsrechtliche Maßnahmen notwendig sind“, so ein Behördensprecher im „Spiegel“. 

Derweil läuft in Thüringen bereits ein Pilotprojekt zum elektronischen Impfausweis – und wird sehr gut angenommen: Seit dem Start am vergangenen Mittwoch habe es bereits rund 60.000 Anfragen gegeben, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Der Impf-Nachweis per QR-Code kann dort übrigens auf dem Terminvergabeportal aufs Handy heruntergeladen werden. (vd)

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