Von wegen Recycling! Die meisten Altkleider landen auf dem Müll
Wegwerf-Mode und Fast Fashion? Das schreckt viele Konsumenten mittlerweile ab. Was man heute trägt, soll bitte morgen noch irgendwie nachhaltig sein. In Sachen Altkleider-Recycling ist da allerdings noch sehr viel Luft nach oben.
Neuerdings versprechen einige große Mode-Ketten, dass sie die getragenen Teile ihrer Kunden zurücknehmen – und neue Sachen daraus herstellen. Das klappt aber nicht gerade gut.
Der Spiegel zitiert aus einer Studie, die zeigt: Gerade mal ein Prozent der Altkleider schafft es, als Mode wieder im Regal von H&M und Co. zu landen. Der Rest kommt in den Müll. Viele abgelegt Sommerkleidchen enden auch als Wischlappen.
Fast zwei Drittel der Altkleider landen auf dem Müll
Von den 7,5 Millionen Tonnen Alttextilien, die es jedes Jahr in Europa gibt, landen mehr als 65 Prozent direkt auf Müllhalden und in der Verbrennung, sagt die Studie der Unternehmensberater von McKinsey. Der Rest wird zwar gesammelt und wiederverwertet – aber meist als Second-Hand-Klamotte oder als Wischmopp oder Lappen.
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Bergeweise weggeworfene Shirt, Pullis, Hosen – daran sind wir selber schuld: Jeder Europäer produziert laut der Studie mehr als 15 Kilo Textilmüll pro Jahr, bis 2030 könnte der Berg auf mehr als 20 Kilo anwachsen.
McKinsey sieht im Moderecycling allerdings ein nachhaltiges und sehr profitables Geschäft: In acht Jahren ließen sich mit der Kreislaufwirtschaft europaweit 15.000 neue Jobs schaffen, dazu ein Markt mit einem Umsatzvolumen von bis zu acht Milliarden Euro – dafür müsste aber erstmal investiert werden. (miri/dpa)