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  • Der Verein Deutsche Sprache wettert gegen angeblichen Gender-Begriff des ZDF.
  • Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Verein wettert gegen Gendersprache – und blamiert sich

Der Verein Deutsche Sprache kämpft gegen das Gendern. Der Verband hat beim ZDF nun ein neues Sprachungetüm gefunden – zumindest glaubte er das. Doch es handelte sich letztendlich nur um eine peinliche Verwechslung.

Seit Jahren kämpft der Verein Deutsche Sprache (VDS) unter Leitung des Dortmunder Statistikprofessors Walter Krämer gegen das Gendern – vor allem in Behördentexten und Medien. Begriffe wie „Radfahrende“ bezeichnet der Verein auf seiner Website als „lächerliche Sprachgebilde“ – und ruft zum Widerstand auf.

Dieses Mal richtet sich der Ärger des Vereins gegen eine Pressemitteilung des ZDF. Hier heißt es in der Überschrift: „Drehende für ZDF-Fernsehfilm ‚Der Bär‘ in Rumänien. Mit Joachim Król und Désirée Nosbusch in den Hauptrollen.“ Anlass für den Protest: das kleine Wort „Drehende“.

VDS blamiert sich auf Twitter

„Hey ZDFpresse @Maigart, was ist eigentlich aus dem Wort ‚Filmteam‘ geworden? Und sind die ‚Drehenden‘ beim Feierabendbier auch noch ‚Drehende‘? Habt ihr eigentlich eine Extra-Abteilung beim ZDF für ‚Krass lustige Absurditätenwörter*innen_de‘?“, spottet der Verein am Freitag auf Twitter. Viele Unterstützer schließen sich hämisch an. So sei der Filmtitel „Der Bär“ aber „nicht sehr inklusiv“, es müsse doch „Die Bär:in“ heißen, liest man in den Kommentaren.

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Doch der Spott fällt auf den Verein zurück. Denn: Die Verfasser des Tweets haben sich einfach nur verlesen. Statt den „Drehenden“ war hier einfach das „Drehende“ der Produktion gemeint, sprich der Drehschluss. Der Punkt geht demnach an das ZDF, das süffisant kommentiert: „Es würde vielleicht helfen, den ersten Satz zu lesen“. Hier steht nämlich: „’Das ZDF hat die Dreharbeiten zum Fernsehfilm der Woche mit dem Arbeitstitel „Der Bär“ in Rumänien beendet’“.

Andere Twitternutzer machen sich nun über den Fehler des VDS lustig: „Der Verein Deutsche Sprache kann also nicht richtig lesen und hat kein Textverständnis“, schreibt einer. Der Verein versucht sich anschließend auf Twitter zu rechtfertigen: „Es ist eben das perfekte Beispiel dafür, dass der ÖRR seine Gender-Religion so sehr durchzieht, dass Wörter, die es tatsächlich gibt, drohen, nicht mehr als solche wahrgenommen zu werden“. (vd)

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