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Druschba Pipeline
  • „Freundschaft - Druschba“ steht auf dem Gelände der PCK-Raffinerie auf der Erdölleitung aus Russland.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Ursache noch unklar: Leck an russischer Öl-Pipeline Druschba entdeckt

An der Ölpipeline Druschba („Freundschaft“), durch die Öl aus Russland nach Europa fließt, ist in Polen ein Leck entdeckt worden. Die Ursache sei noch unbekannt, teilte der polnische Pipeline-Betreiber Pern am Mittwoch mit. Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist die Versorgungssicherheit in Deutschland trotz der Beschädigung gewährleistet.

Die Raffinerien Schwedt in Brandenburg und Leuna in Sachsen-Anhalt erhielten weiter Rohöl über die Leitung, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. Die Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt teilte mit, dass dort weniger Öl ankomme. Die Versorgung der Region mit Treibstoffen und Heizöl sei aber nicht gefährdet. Nach Informationen von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) könnte es zwischen zwei und zehn Tagen dauern, bis die Pipeline repariert ist.

Die Beschädigung wurde laut dem polnischen Betreiber Pern am späten Dienstagabend an einem der beiden Stränge des westlichen Abschnitts der Leitung rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock gemeldet. Dies sei die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland fließe. Man halte Kontakt zu den deutschen Partnern, die Lieferung an das Nachbarland liefen „im Rahmen der technischen Möglichkeiten“, hieß es. Die Pipeline Druschba zählt zu den größten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Ihre Rohre verlaufen teils über und teils unter der Erde.

Leck an Druschba-Pipeline entdeckt

Das Bundeswirtschaftsministerium beobachte die Lage und stehe mit allen betroffenen Stellen in engem Kontakt, sagte die Sprecherin in Berlin. Wegen des beschlossenen Ölembargos gegen Russland ab 1. Januar werden für Schwedt ohnehin Alternativen zur Ölversorgung benötigt. Die Bundesregierung hatte die Mehrheitseigner – zwei deutsche Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft – im September zudem unter staatliche Kontrolle gestellt.

Der Sprecher von Rosneft Deutschland, Burkhard Woelki, sagte, das Ausmaß der Folgen für die Raffinerie in Schwedt lasse sich noch nicht einschätzen. Die Raffinerie versorgt weite Teile Nordostdeutschlands mit Treibstoff.

Ende September hatten Explosionen mehrere Löcher in die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee gerissen. Nach den Detonationen waren aus mehreren Lecks an den beiden Pipelines tagelang ununterbrochen große Mengen Gas ausgetreten. Die Lecks lagen in internationalen Gewässern in den ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.

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Das nun entdeckte Leck in der Druschba-Pipeline liegt zwischen den Orten Boniewo und Chodecz. Vertreter der Umweltbehörde untersuchten die Schäden, auch ein Staatsanwalt sei anwesend. (dpa)

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