• Im KZ Buchenwald vergnügten sich am vergangenen Wochenende Winter-Fans. (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Unfassbar! : KZ Buchenwald: Ausflügler rodeln zwischen Massengräbern

Weimar –

Im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar starben über 50.000 Menschen während der Nazi-Diktatur. Heute ist der geschichtsträchtige Ort eine Gedenkstätte, in der Massengräber die letzte Ruhestätte für die zahlreichen Opfer sind. Also wahrlich kein Ort, an dem fröhlich Wintersport getrieben werden sollte. Dies sahen einige Ausflügler jedoch anders. 

Nachdem die Menschen am Mahnmal des früheren KZ Buchenwald und den Massengräbern mehrfach Schlitten gefahren sein sollen, sind die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Zudem würden Zuwiderhandlungen angezeigt, teilte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Donnerstag in Weimar mit.

KZ Buchenwald: Ausflügler rodeln an Massengräbern

Gegenüber dem „Spiegel“ sagte Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora: „Am Wochenende hatten wir hier Massenbetrieb.“ So seien sämtliche Parkplätze von Wintersportlern belegt gewesen. „Einige der Schlittenspuren endeten bei den Gräbern“, sagte Wagner weiter. 

Immer wieder habe es Menschen gegeben, die sich auf dem Gelände der Gedenkstätte unangemessen verhielten. Einige seien mit ihren Hunden Gassi gegangen, eine Frau habe mit einer Musikanlage Sport gemacht. „Mit dem zeitlichen Abstand nimmt die historische Sensibilität ab“, so Wagner weiter.

Stiftung: „Sport ist hier eine Störung der Totenruhe“

Er bat darum, die Würde der Toten zu wahren und jeglichen Wintersport im gesamten Bereich des ehemaligen Lagers und der Friedhöfe zu unterlassen. „Sportliche Aktivitäten sind hier ein Verstoß gegen die Besucherordnung und eine Störung der Totenruhe“, unterstrich die Stiftung.

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Das 1958 eingeweihte Mahnmal ist Teil der Gedenkstätte auf dem Gelände des einstigen Konzentrationslagers. In diesem Bereich wurden vor und nach der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers am 11. April 1945 mehrere Tausend Tote begraben. (alp/dpa)

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