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Unfallfahrerin
  • Angelika H. befindet sich momentan in psychiatrischer Behandlung.
  • Foto: hfr

Unfall mit drei Toten in Italien: Raste eine Deutsche absichtlich in eine Familie?

Ein Auto rast in Italien in eine Familie. Drei Menschen sterben, darunter ein Kleinkind. Am Steuer sitzt eine Deutsche. Diese muss vorerst in U-Haft bleiben. Die Ermittlungen laufen – und es gibt einen schlimmen Verdacht.

Im Örtchen Santo Stefano di Cadore herrscht Fassungslosigkeit: Wie konnte das geschehen? Fest steht: Nach der furchtbaren Kollision mit drei Toten bleibt Angelika H. in Untersuchungshaft, wie eine Richterin  entschied. Die 31-Jährige wurde via Videokonferenz aus dem Krankenhaus von Venedig befragt, dort ist sie auf der psychiatrischen Station.

Der Bürgermeister des Ortes hatte für gestern einen Trauertag ausgerufen. Dort, wo wenige Tage zuvor auf der Via Udine die drei Familienmitglieder starben, liegen nun Blumen, Kerzen und Kuscheltiere. Und es wird über einen schrecklichen Verdacht getuschelt: Hat die Deutsche die Fußgängergruppe womöglich absichtlich überfahren?

„Wir müssen mit empirischen Daten arbeiten“, sagte der Staatsanwalt dem „Corriere della Sera“: „Zu diesem Zeitpunkt ist es sinnlos, Rekonstruktionen anzustellen, die sich als irreführend erweisen könnten. Ich kann sagen, dass wir nichts ausschließen, solange wir nicht alle Elemente zusammengefügt haben.“

Als gesichert gilt, dass Angelika H. mit hoher Geschwindigkeit in die Familie raste, die auf dem Bürgersteig lief. Der Vater und die Großmutter wurden ebenso wie der Zweijährige, der in einem Kinderwagen saß, voll erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Die Erwachsenen starben noch an der Unfallstelle – das Kleinkind wurde in ein Krankenhaus geflogen, konnte aber nicht gerettet werden. Die Mutter wurde nicht lebensgefährlich verletzt. Der Großvater, der wohl mit etwas Abstand zur Gruppe spaziert war, erlitt laut Berichten einen Herzinfarkt.

Anwalt: Unfallfahrerin kann sich an nichts erinnern

Giuseppe Triolo, der Pflichtverteidiger, sagte, dass sich seine Mandantin an nichts erinnere. „Ich bin in einem Abgrund“, soll die Frau immer wieder gesagt haben. Vom Unfall wisse sie gar nichts, „so, als sei sie nicht dabei gewesen“.

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Auf der Straße waren keine Bremsspuren erkennbar, das könnte dafür sprechen, dass Angelika H. absichtlich in die Leute raste. Oder dass sie abgelenkt war, etwa durch ein Handy – die Polizei überprüft ihr Smartphone und die Mobilfunkdaten. Und es geht um den Zustand der Frau: Laut Medien berichtete jemand aus dem Dorf, dass H. kurz vor dem Unfall in einen Streit verwickelt war, plötzlich in ihr Auto stieg und davonraste. Und sie soll schon Wochen zuvor mit aggressivem Verhalten in der Öffentlichkeit aufgefallen sein.

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