Überraschende Umfrage: Das denken Chefs über Lohnkürzung bei Krankheit
Eine Kürzung der Lohnfortzahlung bei Krankheit ist laut einer Umfrage für viele Arbeitgeber kein Mittel, um die Produktivität zu steigern.
Rund 65 Prozent der Befragten halten die Maßnahme nicht für hilfreich, wie die Techniker-Krankenkasse am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Laut der Arbeitgeber-Trendstudie „#whatsnext 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten“ sehen nur rund 23 Prozent die Maßnahme als hilfreich an. Zehn Prozent blieben neutral.
Gesundheitsfördernde Arbeitsprozesse
Der Vorstandsvorsitzende der Kasse, Jens Baas, erklärte, gesunde und zufriedene Mitarbeiter seien der Grundpfeiler für ein erfolgreiches Unternehmen. „Maßnahmen wie Reduktion von Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall sind da eher kontraproduktiv.“
Stattdessen sollten Unternehmen mehr in gesundheitsfördernde Arbeitsprozesse und eine vertrauensvolle und wertschätzende Unternehmenskultur investieren. „Das hilft nachweislich, die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden zu erhöhen und somit auch die Produktivität zu steigern“, so Baas.
Weiterbildungen statt Lohnkürzungen
Die Teilnehmer der Umfrage wurden gefragt, wie sie bestimmte Maßnahmen im Hinblick auf die Produktivität in ihrem Unternehmen bewerten. Als besonders hilfreich wurden den Angaben zufolge unter anderem Technikeinsatz und Automatisierung (86,6 Prozent), höhere Investitionen in Weiterbildungen (82,6 Prozent) und flexible Arbeitszeitmodelle (72,4 Prozent) bewertet.
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Die Umfrage wurde den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung im Januar unter 1529 Organisationen durchgeführt.
Befragt worden seien Geschäftsführer sowie Personal- und Gesundheitsverantwortliche aus der freien Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst. Die Befragung sei nicht repräsentativ, aber aussagekräftig. (KNA/mp)
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