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Trump Musk Twitter
  • Ist bei Twitter wieder freigeschaltet: Donald Trump.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Rebecca Blackwell

Twitter entsperrt Trump – doch der will gar nicht zurückkommen

Eigentlich wollte Besitzer Elon Musk kontroverse Accounts erst nach der Gründung eines Beratungsgremiums wieder auf Twitter freischalten. Doch nun bringt er nach einer Umfrage auf seiner sozialen Plattform das Profil von Ex-US-Präsident Donald Trump zurück. Aber: Der will gar nicht unbedingt zurückkommen.

Er ist wieder da! Twitter hat den seit Anfang 2021 gesperrten Account von Ex-Präsident Donald Trump wiederhergestellt. Das Profil des Republikaners war am Samstagabend (Ortszeit) wieder auf der Plattform verfügbar – mit Stand 8. Januar 2021, dem Tag an dem Trump seinen letzten Tweet absetzte. Wenige Minuten zuvor hatte der neue Twitter-Besitzer Elon Musk die Freischaltung nach einer Umfrage unter Nutzern des Kurznachrichtendienstes angekündigt. Trump hatte jedoch kurz vor Ablauf der Umfragefrist bekräftigt, er wolle bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie „Truth Social“ bleiben.

Elon Musk schaltet Trump wieder bei Twitter frei

Trumps Account, der einst mehr als 80 Millionen Follower bei Twitter hatte, wurde bei der Abonnentenzahl auf null zurückgesetzt. Einige Minuten nach der Freischaltung folgten dem Profil „@realDonaldTrump“ bereits mehr als eine Million Twitter-Nutzer. Bei „Truth Social“ bringt es Trump auf etwas mehr als vier Millionen Abonnenten. Der republikanische Ex-Präsident hatte gerade erst bekanntgegeben, dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht – und kann daher eine größere Plattform mit mehr Reichweite gut gebrauchen.

„Das Volk hat gesprochen“, schrieb Musk zu seiner Entscheidung. Allerdings: Die Befragung war nicht repräsentativ – an der von Musk auf 24 Stunden angesetzten Umfrage nahmen rund 15 Millionen Nutzer teil, während der Dienst nach jüngsten verfügbaren Angaben auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer kommt. Für Trumps Rückkehr sprach sich dabei eine knappe Mehrheit von 51,8 Prozent aus.

Trump seit Januar 2021 von Twitter verbannt

Trump ist seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden. Wegen des Angriffs geschah dies erst Stunden später.

Trump hatte bei seinen Anhängern falsche Erwartungen genährt, dass Vizepräsident Mike Pence an jenem Tag die Bestätigung des Wahlergebnisses verweigern könnte. Noch während des Angriffs twitterte Trump, dass Pence nicht den Mut gehabt habe, das Richtige zu tun. Danach riefen Leute in der Menge: „Hängt Mike Pence!“ Twitter wertete Trumps Verhalten als Aufruf zur Gewalt und sperrte seinen Account dauerhaft, da es nicht der erste Verstoß war.

Die anstößigen Tweets vom 6. Januar fehlen in dem freigeschalteten Profil. Trumps widerlegte Behauptungen über die ihm angeblich von Joe Biden gestohlene Präsidentenwahl sind weiterhin mit Warnhinweisen versehen.

Donald Trump will bei „Truth Social“ bleiben

Bis zur Übernahme durch Musk hatten Twitter-Manager stets gesagt, dass kein Weg zur Rückkehr des Ex-Präsidenten vorgesehen sei. Musk, der sich zuletzt zu politischen Positionen von Trumps Republikanern bekannte, hatte dagegen schon vor Monaten betont, dass es bei dem Dienst aus seiner Sicht keine lebenslangen Sperren geben sollte. Er erwähnte dabei ausdrücklich auch Trump als Beispiel.

Vor drei Wochen kündigte Musk allerdings an, dass vor der Wiederherstellung bedeutender Accounts ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Dies scheint nun hinfällig. Aber: Trump selbst hatte wiederholt gesagt, er wolle gar nicht zu Twitter zurückkehren. Ihm gefalle es bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie „Truth Social“ viel besser. Auch am Samstag empfahl er seinen Anhängern dort zwar, an der Umfrage teilzunehmen, schrieb aber dazu: „Wir gehen nirgendwo hin. ‚Truth Social‘ ist besonders!“

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Facebook, wo Trump ebenfalls seit Januar 2021 gesperrt ist, will im kommenden Januar entscheiden, ob dem Ex-Präsidenten die Rückkehr angeboten werden könnte. (mp/dpa)

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