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  • Unter dem Mikroskop betrachtet: Eine Gewebeprobe mit zahlreichen Marburg-Viruspartikeln
  • Foto: picture alliance/dpa/CDC | Fred Murphy

Neue Epidemie? WHO meldet Infektion mit tödlichem Marburg-Virus

Während die Corona-Pandemie weite Teile der Welt weiter fest im Griff hat, sorgt ein neuer Erreger nun für große Sorge: In Westafrika wurde erstmals eine Ansteckung mit dem Marburg-Virus registriert.

In Guinea haben die Behörden einen Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bekannt gegeben. Wie die WHO mitteilte, handelt es sich um den bisher ersten Fall überhaupt in Westafrika. Das hochansteckende Fieber wurde im Süden Guineas in der Präfektur Guéckédou bei einem mittlerweile gestorbenen Patienten entdeckt.

Das Gesundheitsministerium sei bereits seit dem 4. August Verdachtsfällen auf das hämorrhagische Fieber nachgegangen, bis sich nun am Montag der erste Fall bestätigt habe, sagte Gesundheitsminister Remy Lamah. Mindestens 155 Kontakte des Verstorbenen würden derzeit überprüft. Die Regierung ergreife „alle geeigneten Maßnahmen, um den Ausbruch schnellstmöglich zu beenden“, so Lamah.

Ebola-Ausbruch ist gerade erst unter Kontrolle

Fatal: Erst vor wenigen Wochen hatte das Land es geschafft, den aktuellen Ebola-Ausbruch unter Kontrolle zu bekommen. Jetzt kämpft Guinea gegen das Marburg-Virus. Dabei gibt es Parallelen zwischen den beiden: Ähnlich wie bei Ebola leiden auch Marburg-Patienten unter hohem Fieber, heftigen Kopfschmerzen und inneren Blutungen. Die Krankheit gilt als hochansteckend und wird auch von Mensch zu Mensch übertragen – vor allem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Die Sterblichkeitsrate beträgt laut WHO bis zu 88 Prozent.

Tatsächlich habe das Virus das Potenzial, sich „weit zu verbreiten“, zitierte die „Tagesschau“ die Regionaldirektorin der WHO für Afrika, Matshidiso Moeti. Demnach ist die Gefahr einer Epidemie in dem Land und der Region „hoch“, weltweit jedoch „gering“. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass es derzeit kaum Tourismus oder intensivere Handelsbeziehungen mit anderen Ländern gibt.

Marburg-Virus: Es gibt keine Impfung oder Medikamente

Die WHO arbeitet laut Moeti mit den nationalen Behörden nun an geeigneten Maßnahmen, um das Virus einzudämmen. Dabei baue sie auf „Guineas Erfahrung und Expertise im Umgang mit Ebola“, so Moeti. Eindämmung ist derzeit fast das einzige Mittel, der Krankheit Herr zu werden: Aktuell sind keine Medikamente oder Impfungen dagegen zugelassen.

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Die Krankheit wurde erstmals 1967 dokumentiert, nachdem sie in einem Labor in Marburg ausgebrochen war, wohl in Folge der Einfuhr von infizierten Affen aus Uganda. Experten vermuten, dass die Erstansteckungen bei Ausbrüchen häufig auf infiziertes Fleisch von Wildtieren wie Fledermäusen zurückgehen. ​In den vergangenen Jahrzehnten waren vor allem in Ostafrika immer wieder kleinere Ausbrüche erfasst worden. (mik/dpa)

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