• In Erfurt stehen die beiden Polizisten vor Gericht.
  • Foto: dpa

Tat mit Handy gefilmt?: Polizisten sollen Frau vergewaltigt haben

Erfurt –

Haben zwei junge Polizisten ihre Macht ausgenutzt und eine 32-jährige Frau vergewaltigt? Nach einer Corona-bedingten Verschiebung des Prozesses müssen sich die 23 und 28 Jahre alten Männer nun ab Montag vor dem Erfurter Landgericht verantworten.

Alles beginnt mit einer Verkehrskontrolle in der Nähe der thüringischen Kleinstadt Arnstadt: Zwei junge Polizisten überprüfen Ende September vergangenen Jahres die Personalien einer Frau und ihres Begleiters. Doch der Pass der gebürtigen Polin ist gefälscht, also nehmen die Beamten das Paar in Gewahrsam und fahren zur Klärung der Identität in die Wohnung der Frau nach Marlishausen.

Dort wird die damals 32-Jährige dann von den beiden Polizisten nacheinander vergewaltigt – so jedenfalls sieht es die Staatsanwaltschaft.

Thüringen: Vergewaltigung nach Polizeikontrolle?

Sie hat die beiden unter anderem wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung im besonders schweren Fall angeklagt. Die Anklagebehörde wirft den Beamten auch die Ausnutzung ihrer Amtsstellung vor.

Die Männer – der Jüngere hat noch ein Beamtenverhältnis auf Probe – versahen bis Herbst ihren Dienst bei der Polizeiinspektion in Gotha. Seit Anfang Oktober sitzen sie in Untersuchungshaft.

Das könnte Sie auch interessieren:  Angriff auf ZDF-Team: „Man hat in Kauf genommen, dass es ein Mensch nicht überlebt“

Die Richter haben in dem Verfahren zu klären, ob der Sex im Dienst gegen den Willen der Frau erfolgte. Die beiden Polizisten hatten laut einem Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft während der Ermittlungen den Sex zwar eingeräumt – allerdings soll er nach ihren Schilderungen einvernehmlich gewesen sein.

Polizisten sprechen von einvernehmlichem Sex

Während des Geschlechtsverkehrs hatten die beiden Beamten der Staatsanwaltschaft zufolge auch ihre Dienstwaffen bei sich, was im Falle einer Verurteilung strafverschärfend wirkt.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll einer der beiden den Sex auch mit dem Handy gefilmt und damit vor einem dritten Kollegen geprahlt haben, der währenddessen mit dem Begleiter der Frau im Dienstwagen saß. Die möglichen Aufnahmen konnten bislang aber noch nicht wiederhergestellt werden, da die SIM-Karte später entfernt und das Handy ins Wasser geworfen worden war.

Existiert ein Handy-Video von der Tat?

Den Angeklagten droht bei einem Schuldspruch wegen Vergewaltigung eine Strafe von drei bis 15 Jahren. In diesem Falle wären sie ihre Jobs bei der Polizei los.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp