• Ex-Präsident Barack Obama im Gespräch mit Markus Lanz.
  • Foto: ZDF Mediathek

Talk mit Markus Lanz: Darum findet Obama, dass Frauen bessere Regierungschefs sind

Hamburg/Washington –

Barack Obama hat ein Buch über die ersten Jahre seiner Präsidentschaft in den USA geschrieben. Ein zweiter Teil soll noch folgen, derzeit ist er auf Werbe-Tour. Und sprach daher auch mit ZDF-Talker Markus Lanz. Die Kombi zwischen dem schmeichelnden und zugleich herauskitzelnden Lanz und dem charismatischen Obama brachte einige interessante Stories und Statements zutage. Unter anderem, warum der Ex-Präsident eigentlich Frauen für die besseren Regierungschefs hält.

Es war nicht die ganz große Talk-Kunst, dafür war Lanz zu sichtlich nervös, zu sehr Fan des Charismatikers aus Übersee. Bei der Begrüßung strich er sich nervös über die Hose, wusste nicht, wohin mit seinen Händen. Auch fehlte ihm der Knopf im Ohr sichtlich, mit dem ihm die Regie in seinem eigenen Studio sonst Hinweise gibt. Das Treffen fand in Washington statt, einige Tage vor Ausstrahlung.

Schmeichler Lanz und Medienprofi Obama spielten sich die Bälle zu

Und: Obama ist natürlich zu sehr Profi, als dass er sich von Lanz‘ Schmeicheleien, die er dann meist mit scharfen Fragen verbindet, aus der Reserve locken ließ. Schließlich geht es um Promo für sein neues Buch. Zuvor hatte er Oprah Winfrey und den französischen Kollegen Francois Busnel getroffen.

Dennoch: Es war ein launiges Gespräch. Und Lanz machte, nachdem er die anfängliche Nervosität abgelegt hatte, auch seine Stiche. Etwa, als er Obama fragte, ob er nicht manchmal schlaflose Nächte hatte, als er Kriege in Nahost zu verantworten hatte, „weil, da starben ja die ganze Zeit Menschen.“ Hatte er, gibt Obama zu, auch wenn er vor Müdigkeit oft einfach zusammengeklappt sei am Abend, wenn er die paar Meter in die Präsidenten-Wohnung gegangen war aus dem Oval Office.

Talk bei Lanz: Geschichten vom Menschen Obama

Solche Details nämlich erfuhr man auch in dem Gespräch, wie sich das anfühlt, dort zu leben, im White House. Wie sich die Verantwortung anfühlt. Wie es ist, eine öffentliche Person zu sein. Und ein Ziel für absurde Angriffe, wie die von Donald Trump, als er die Kampagne anführte, nach der Obama ja gar nicht in den USA geboren sei. Immer wieder schaffte es Lanz, das Persönliche, die Gefühle hinter der smarten Präsidenten-Kulisse, zumindest etwas rauszulocken.

Auch um den aktuellen Präsidenten Trump und den neu gewählten Biden ging es natürlich, um die Lage in den USA und in der Welt. Und um die Frage, ob Barack am Ende mehr oder weniger Exemplare als seine Ehefrau Michelle verkaufen werde, die beim gleichen Verlag ein Buch veröffentlicht hat. Der Ehemann: „Ich habe schon aufgegeben.“ Sie werde bestimmt gewinnen. Der alte Charmeur.

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Direkter Übergang zur letzten Frage von Lanz: Wie Obama sich denn entwickelt habe, dadurch dass er immer von starken Frauen umgeben war. „Zum Besseren,“ kam es wie aus der Pistole geschossen.

Und dann führte er, am Beispiel von Angela Merkel, noch aus, warum Frauen die besseren Staatenlenkerinnen sind: Im Gegensatz zu den meisten Männern wären sie weniger von ihren Egos getrieben als von Rationalität! Ein Urteil, mit dem die Kanzlerin sicher gut leben kann, die im Lauf der Jahre eine regelrechte Freundschaft zu Obama entwickelte. (km)

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