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  • Das von Banksy gesponserte Schiff in voller Pracht.
  • Foto: picture alliance/dpa

Street-Art-Künstler: Banksy kauft und bemalt Rettungsschiff – mit deutscher Kapitänin

Mittelmeer –

Der Street-Art-Künstler Banksy: ein Phantom, von dem niemand weiß, wie er aussieht. Einer der bestbezahlten Maler der Welt. Und offenbar ein feiner Kerl. Einen Teil seines Reichtums hat er nun aufgewendet, um ein Seenotrettungs-Schiff zu sponsern, das Sea Watch & Co. im Mittelmeer unterstützen soll. Und, wie sollte es anders sein, bemalt hat er das Boot auch noch – mit banksytypischen Motiven.

Allein für sein „Mädchen mit Ballon“ bekam er 1,2 Millionen Euro. Der Clou bei der Auktion im Oktober 2018: Direkt nach dem Zuschlag startete der britische Künstler einen Mechanismus, der das eben versteigerte Bild zerschredderte. Guerilla-Aktionen wie diese haben Banksy zu der Berühmtheit gemacht, die er heute ist.

Kapitänin Pia Klemp dachte erst an einen Scherz

Nun also Seenotrettung: Laut dem britischen „Guardian“ soll die Sache ihren Anfang genommen haben mit einer Mail, die der Maler an die Sea-Watch-Kapitänin Pia Klemp schrieb: „Du klingst, als ob Du ein harter Typ bist. Ich bin ein Künstler aus dem Vereinigten Königreich und habe einige Arbeiten über die Flüchtlingskrise gemacht – natürlich kann ich das Geld nicht behalten. Könntet ihr es benutzen, um ein neues Schiff oder etwas anderes zu kaufen? Lasst es mich bitte wissen. Gut gemacht. Banksy.“

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Banksys berühmtes „Mädchen mit Ballon“ wirft auf dem neuen Schiff einen herzförmigen Rettungsring.

Foto:

picture alliance/dpa

Klemp, die wegen ihres Engagements in Sachen Seenotrettung schon erheblichen Ärger mit der italienischen Justiz hatte, hielt die Mail zunächst für einen Scherz. Nun aber fährt die „Louise Michel“ laut „Guardian“ seit dem 18. August auf dem Mittelmeer. Kapitänin: Pia Klemp!

Klemp: „Seenotrettung ist Teil des antifaschistischen Kampfes“

„Ich sehe die Seenotrettung nicht als eine humanitäre Aktion, sondern als Teil eines antifaschistischen Kampfes“, sagte sie dem „Guardian“. Und Banksy sehe das mit Sicherheit genau so! Auch die Namensgeberin des Schiffes wirkt wie ein Statement: Louise Michel war eine Anarchistin, die sich im 19. Jahrhundert für Frauenrechte einsetzte!

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Die Organisation Sea Watch indes zeigte auf Twitter erste Bilder der 31 Meter langen Motorjacht. Banksy hat sie offenbar nicht nur finanziert, sondern sich auch persönlich verewigt. Das Schiff ist überall mit pinken Motiven bemalt. Darunter ein Mädchen, das dem mit dem Ballon ähnelt, nur dass es stattdessen einen herzförmigen Rettungsring in der Hand hält. Laut Sea Watch hat die „Louise Michel“ auch schon 89 Geflüchtete an Bord genommen und sucht einen sicheren Hafen. (km)

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