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  • Blutverdünner könnten für viele schwerkranke Covid-19-Patienten zur großen Hoffnung werden.
  • Foto: picture alliance/dpa

Sterberisiko um 50 Prozent gesenkt!: Medikament macht Covid-Patienten große Hoffnung

Washington –

Wer schwer an Corona erkrankt, dem kann mit Medikamenten bislang oft nicht richtig geholfen werden. Zu unerforscht ist das Virus noch. Bekannt ist, dass Blutverdünner Covid-19-Patienten retten können. Nun zeigt eine Studie, wie effektiv die Wirkstoffe tatsächlich sind – und dass selbst die vorsorgliche Gabe der Arzneien das Sterberisiko deutlich senkt.

Durchbruch bei der Behandlung von schwer erkrankten Corona-Patienten? Ein aktuelles Forschungspapier macht große Hoffnung: Demnach können Blutverdünner bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. Das berichten US-Mediziner nach einer Studie mit knapp 4400 Teilnehmern im «Journal of the American College of Cardiology».

US-Mediziner: Todesrate durch Blutverdünner etwa halbiert

Darin heißt es, dass die Todesrate bei Erkrankten, die mit Blutverdünnern behandelt wurden, etwa halbiert werden konnte. Zudem war das Risiko für eine künstliche Beatmung um etwa 30 Prozent reduziert, wie die Gruppe um Valentin Fuster vom Mount Sinai Hospital in New York schreibt. „Als Ärztin, die Covid-19-Patienten an vorderster Front behandelt hat, weiß ich, wie wichtig es ist, Antworten darauf zu haben, was die beste Behandlung für diese Patienten bedeutet“, wird Ko-Autorin Anuradha Lala in einer Mitteilung zitiert.

Ein Corona-Patient liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses

Letzte Hoffnung Beatmungsgerät? Vielen schwerkranken Covid-19-Patienten könnte mit Blutverdünnern womöglich schon früher geholfen werden.

Foto:

picture alliance/dpa

Sie und ihre Kollegen hatten Patientendaten von März und April aus fünf Krankenhäusern der Mount Sinai-Gruppe in New York analysiert. Dabei teilten sie die insgesamt 4389 Patienten in drei Gruppen ein: Eine Gruppe erhielt keine Blutverdünner, die zweite bekam solche Präparate zur Behandlung – also therapeutisch. Der dritten Gruppe wurde eine geringere Dosis Blutverdünner zur Vorsorge verabreicht.

Trotzdem starben 29 Prozent der Patienten

Zwar starben knapp 29 Prozent jener Patienten, die therapeutisch mit Blutverdünnern behandelt worden waren; in jener Gruppe, die keine solchen Arzneien bekam, waren es knapp 26 Prozent. Berücksichtigten die Forscher aber Vorerkrankungen und andere Gesundheitsfaktoren der Teilnehmer, war das Sterberisiko der therapeutisch mit Blutverdünnern behandelten Patienten um 47 Prozent geringer. In jener Gruppe, die die Medikamente vorsorglich erhalten hatte, war das Risiko sogar um 50 Prozent reduziert.

Zusätzlich sank bei den Blutverdünner-Patienten auch das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen – um 31 Prozent bei den therapeutisch behandelten Menschen, um 28 Prozent bei den vorsorglich behandelten. Ernsthafte Komplikationen durch Blutungen, wie sie die Einnahme von Blutverdünnern begünstigen kann, gab es nur bei drei Prozent der therapeutisch Behandelten. In den beiden anderen Gruppen lag der Anteil unter zwei Prozent.

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Zusätzliche Hinweise darauf, dass Blutverdünner für Covid-19-Patienten sinnvoll sein können, brachten 26 Autopsien von Menschen, die an Covid-19 gestorben waren. Bei 11 davon fanden die Mediziner Hinweise auf Thrombosen – verursacht durch Blutgerinnsel, die Blutverdünner wahrscheinlich hätten verhindern können. (mik/dpa)

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