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Skilift
  • Wird auch teurer: Liftfahren im Skiurlaub.
  • Foto: imago images/Eibner

Ski-Gebiete in der Krise: Wie teuer wird der Winterurlaub?

Der Winter wird anstrengend, teuer und hart. Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch im schneeflockigen Winter-Idyll: Die deutschen Skigebiete fahren nämlich ebenfalls Sparkurs. Winterurlauber werden häufiger kalte Füße bekommen – und mehr zahlen.

Vielerorts auch in Deutschland werden Wintersportler in kalten Sesselliften die Berge hinauffahren. Die Sitzheizungen werden aus Energiespargründen von vielen Betreibern nämlich abgeschaltet. Dafür dauert die Fahrt dann aber um einiges länger: Wer langsamer gondelt, spart Strom. Kalte Füße vor der Abfahrt – und im WC-Haus wird’s auch nicht warm: Zum Händewaschen wollen manche Gebiete das warme Wasser nämlich eiskalt abdrehen.

Preissteigerungen auch bei Liftpreisen

Wenn in der Gaststube die Heizung auf Sparflamme läuft – dann sorgen Heißgetränke für innere Wärme. Wobei: Anders als Heizungen wird die Preisschraube beim Après-Ski nach oben gedreht. Auch Skipässe werden wohl teurer. Trotz aller Bemühungen um Energieeinsparungen wird man darum nicht herumkommen, erklärte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS), Peter Lorenz. Festlegen werde man die Liftpreise erst Ende Oktober, man könne aber schon jetzt von einer Preissteigerung von „etwa zehn bis zwölf Prozent ausgehen“, so Lorenz.

„Grundsätzlich werden in diesem Jahr alle Bereiche des Seilbahnbetriebs auf den Prüfstand gestellt“, so Lorenz weiter. Naturschützer fordern: Dann sollte doch bitte als erstes den Schneekanonen der Stecker gezogen werden. Die Politik und Ministerpräsident Markus Söder dürften sich beim Energiesparen „nicht weiter wegducken“, sagte der Vorsitzende des Bundes Naturschutz in Bayern (BN), Richard Mergner. Den Skizirkus in bayerischen Gebieten sieht er kritisch, der Nauturschützer findet, „die Zeit ist nun mehr als reif, hier Einschnitte zu machen“.

Naturschützer fordern den Verzicht auf Beschneiung

Mergner argumentiert: Die Skigebiete müssten sich durch den Klimawandel sowieso umstellen. Ein Verzicht auf Beschneiung spart in einem Winter zwölf Millionen Kilowattstunden Strom, obendrein Millionen Liter Wasser. Aber das geht vielen Betreiben dann doch noch zu weit: „Auf Beschneiung werden wir nicht verzichten“, erklärte Antonia Asenstorfer von den Alpenbahnen Spitzingsee im ARD-Interview. „Wir wollen eine gesicherte Skisaison gewährleisten. Wir steuern unsere Beschneiungsanlagen jedoch so energieeffizient wie möglich und vor allem in den Nachtstunden, in denen kein Energiemangel herrscht.“

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Auch ein anderer Vorschlag kam nicht wirklich gut an: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte kürzlich angeregt, die Wintersport-Saison ein gutes Stück nach hinten zu verschieben. Schließlich sei es im März kühler als im November, so der CSU-Politiker im „Münchner Merkur“. Die Liftbetreiber waren nicht begeistert. In den Weihnachtsferien sollen die Gäste auf jeden Fall unbeschwert Skifahren. Alles will man eben doch nicht in Frage stellen.

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