Ein bisschen gruselig ist das ja schon: Eine Medizinerin nimmt vor der Transplantation im Massachusetts General Hospital die Niere aus einer Transport- und Kühllbox.
  • Ein bisschen gruselig ist das ja schon: Eine Medizinerin nimmt vor der Transplantation im Massachusetts General Hospital die Niere aus einer Transport- und Kühllbox.
  • Foto: Michelle Rose/Massachusetts General Hospital/dpa

Schaurige Weltneuheit: Schweineniere erstmals in Menschen transplantiert

In den vergangenen Jahren hatte die Transplantation von Schweineherzen als Ersatzorganen für Menschen für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt verpflanzten Ärzte erstmals eine Niere vom Schwein – offenbar mit Erfolg. Auch in Deutschland sind ähnliche Eingriffe geplant.

Erstmals weltweit ist Medizinern zufolge einem Menschen erfolgreich eine Schweineniere als Ersatzorgan eingesetzt worden. Der an einer lebensgefährlichen Nierenkrankheit leidende Mann habe das genetisch veränderte Organ am Samstag eingepflanzt bekommen, teilte das Massachusetts General Hospital in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts am Donnerstag mit. Die Operation habe vier Stunden gedauert, der Patient erhole sich gut und werde wohl bald entlassen werden können.

Vereinigte Staaten: Ärzte verpflanzen erstmals Schweineniere in Menschen

Die Transplantation könnte Hoffnung für zehntausende Menschen bedeuten, die auf Spenderorgane angewiesen sind. Die sogenannte Xenotransplantation wird seit den 1980er Jahren erforscht. Schweine sind als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechsel dem der Menschen ähnelt. Wissenschaftler versuchen seit geraumer Zeit, Organe aus Schweinen für Menschen nutzbar zu machen. Damit das möglich ist, muss allerdings unter anderem das Erbgut der Spendertiere verändert werden. Ohne genetische Anpassung käme es bei der Übertragung auf den Menschen zu einer sofortigen schweren Abstoßungsreaktion.

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Zuletzt waren in den vergangenen Jahren an der Universitätsklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zwei schwer kranken Patienten Schweineherzen als Ersatzorgane eingepflanzt worden. Beide Patienten waren jedoch mehrere Wochen nach der Operation gestorben. Auch in Deutschland sind in absehbarer Zeit ähnliche Eingriffe geplant. (dpa/mp)

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