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Soldaten des Wachbataillon der Bundeswehr
  • Soldaten des Wachbataillons der Bundeswehr.
  • Foto: imago/photothek

Rückkehr zum Wehrdienst? Das Ergebnis einer Umfrage ist eindeutig

Früher war alles besser. Okay, nicht alles. Aber die Wehrpflicht! Früher, also bis 2011, gab es sie nämlich noch – und das war gut so. Zumindest findet das eine Mehrheit der Deutschen: Eine neue Umfrage ergab ein klares Votum für den Pflichtdienst bei der Bundeswehr. Die Verteidigungs-Institution erfreut sich übrigens insgesamt durchaus wachsender Beliebtheit.

Wie das Meinungsforschungsinstitut Ipsos mitteilte, sprachen sich 61 Prozent der Befragten dafür aus, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Aber wenn schon, dann bitte für alle! Anders als bei dem Dienst, der ja nur für Männer galt, plädieren 43 Prozent der Befragten dafür, eine Wehrpflicht für alle Geschlechter einzuführen, gerade einmal 18 Prozent votierten für eine Wiedereinführung nur für Männer.

Total dagegen war nicht einmal jeder dritte Befragte: Insgesamt 29 Prozent halten die Wiedereinführung einer Dienstpflicht für Unsinn. Von den jüngeren Menschen zwischen 18 und 39 sind eindeutig mehr dagegen, nämlich ein Drittel der Befragten. Bei den Ü-60-Jährigen lehnt nur ein Fünftel (22 Prozent) die Wiedereinführung ab.

Die Wehrdienstpflicht wurde vor zwölf Jahren ausgesetzt

Die Pflicht zum Wehrdienst war 2011 nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Kürzlich hatte der frisch vereidigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach seinem Amtsantritt gesagt: „Die allgemeine Dienstpflicht könnte helfen, die Menschen und die staatlichen Organisationen wieder ein Stück näher zusammenzubringen.“

Die Aussetzung der Wehrpflicht hatte er als Fehler bezeichnet – den man aber nicht im Handumdrehen korrigieren könne. Nicht kann – und wohl auch nicht will: Bundeskanzler Olaf Scholz jedenfalls hat einer Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht im Februar eine Absage erteilt.

Zuspruch bekommt die Bundeswehr allerdings insgesamt: Die Zahl der Rekruten stieg 2022, also im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, um rund zwölf Prozent auf 18.775. Und darunter sind mehr Frauen und auch Minderjährige als in den Jahren davor.

Mehr minderjährige Rekruten bei der Bundeswehr

Das Verteidigungsministerium betonte, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, „der den selbstständigen Gebrauch der Waffe fordern könnte“. Im Ampel-Koalitionsvertrag wurde nämlich abgemacht, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen.

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Unter den Rekruten des Jahres 2022 waren 9171 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, immerhin 8623 freiwillige Wehrdienstleistende plus 981 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz. Der Frauenanteil lag mit 17 Prozent leicht über dem Vor-Corona-Niveau (15 Prozent) – ebenso wie der Anteil Minderjähriger, der von 8,5 Prozent im Jahr 2019 auf 9,4 Prozent zulegte.

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