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  • Legt Corona eine Verschnaufpause in Deutschland ein? Nach einem massiven Anstieg der Neuinfektionen könnte derzeit ein Plateau erreicht sein. Dennoch: Die Entwicklung bleibe beunruhigend, warnt das ...

RKI-Zahlen machen Hoffnung: Legt Corona eine Verschnaufpause ein?

Berlin –

Legt Corona eine Verschnaufpause in Deutschland ein? Nach einem massiven Anstieg der Neuinfektionen könnte derzeit ein Plateau erreicht sein. Dennoch: Die Entwicklung bleibe beunruhigend, warnt das Robert-Koch-Institut.

610 Neuinfektionen meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) gestern, tags zuvor waren es 785. Am Dienstag waren die Zahlen des RKI nicht vollständig abrufbar. Allerdings: Diese Angaben sind in der Regel weniger aussagekräftig als Daten von Wochentagen.

Denn: Am Wochenende sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Einen besseren Anhaltspunkt für die Beurteilung des Infektionsgeschehens liefern daher die ans RKI gemeldeten Fälle binnen einer Woche.

RKI: „Lage weiterhin beunruhigend“

Diese Zahl lag am Sonntag bei 7905. Vor einer Woche (23.8.) notierte der Wert bei 8528. Am Sonntag davor (16.8.) hatte er bei 6837, vor einem Monat (2.8.) bei 4127 gelegen.

Die Entwicklung der letzten Tage weise ebenso wie die wieder gestiegene Anzahl von Kreisen, die in den vergangenen sieben Tagen keine Corona-Fälle übermittelten, auf eine mögliche Stabilisierung der Lage hin, hieß es dazu vom RKI.

Aber: „Auch wenn die Fallzahlen in einigen Bundesländern wieder abnehmen, bleibt die Entwicklung der letzten Wochen weiterhin beunruhigend.“ Es falle auf, dass sich zuletzt vermehrt jüngere Menschen infizierten, hatte das RKI am Samstag mitgeteilt. Es gelte, eine Übertragung auf die älteren und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu verhindern.

Schwere Corona-Verläufe sind bei jüngeren Menschen seltener als bei älteren

„Sollten sich wieder vermehrt ältere Menschen infizieren, muss auch mit einem Wiederanstieg der Hospitalisierungen und Todesfälle gerechnet werden.“ Schwere Verläufe sind bei jüngeren Menschen wesentlich seltener als bei älteren.

Nur rund 240 Patienten werden derzeit laut DIVI-Intensivregister in deutschen Kliniken intensivmedizinisch betreut  – diese Zahl ist bislang trotz der steigenden Fallzahlen ziemlich stabil geblieben.

Mitte April hatten noch mehr als 2000 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen gelegen.Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut Johns-Hopkins-Uni (JHU) knapp 245 000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus infiziert. 9303 Personen sind laut JHU in Zusammenhang mit Corona gestorben.

RKI gibt Sieben-Tage-R an

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland am vergangenen Sonntag bei 1,04 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gab das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an.

Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,95 (Vortag: 1,01). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Positive Corona-Tests sind stark gesunken

Seit Mitte Juli 2020 betrugen die R-Werte jeweils kontinuierlich mehr als 1, seit Anfang dieser Woche wieder um 1. Mut macht auch dieser Vergleich: Zwar gibt es in Deutschland wieder mehr Neuinfektionen als noch im Frühsommer.

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Aber: Es wird auch mehr getestet! Zuletzt wurden dem RKI zufolge fast eine Million Abstriche binnen einer Woche genommen. Zum Vergleich: Mitte April lag die Zahl noch deutlich unter 500 000. Der Anteil positiver Tests ist seit Anfang April von rund acht Prozent auf unter ein Prozent gesunken.(mik/dpa)

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