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Nordostasien Winter Rekordtemperatur
  • Die niedrigen Temperaturen sorgen mancherorts in Asien auch für Winterfreuden.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein

Rekord-Winter sorgt für Chaos und Tote in Asien: Wie überlebt man bei -50 Grad?

Klirrende Kälte, Schneestürme, Eis: Eine extreme Kältewelle friert derzeit Nordostasien ein – und sorgte bereits für mehrere Tote. In China wurde mit minus 53 Grad die tiefste Temperatur aller Zeiten gemessen. Expert:innen sehen bei dem Rekord-Winter klar den Klimawandel am Werk. Aber: Wie überleben die Menschen diese Bibber-Temperaturen?

So kalt wie am vergangenen Sonntag war’s in Mohe noch nie. Minus 53 zeigte das Barometer in der Stadt im Norden Chinas, an der Grenze zu Russland an. Zum Vergleich: Die tiefsten Temperaturen im vergangenen Jahr in Deutschland wurden Mitte Dezember in Bayern bei minus 19,3 Grad gemessen. Doch nicht nur in China klappern die Zähne, auch in Nord – und Südkorea, Japan und der Mongolei herrscht Eiszeit.

Extrem-Winter in Nordostasien

In Südkorea gab die Wetterbehörde am Donnerstag eine Warnung vor neuem starken Schneefall für die Region um die Hauptstadt Seoul, die westliche Hafenstadt Incheon sowie das angrenzende Küstengebiet heraus. Seit Tagen wird die Halbinsel von einer Kältewelle samt Winterstürmen überrollt. Die Temperaturen in den meisten Regionen Südkoreas fielen am Mittwoch auf den tiefsten Stand des Winters – am kältesten war es mit minus 28,1 Grad in Cheorwon an der Grenze zu Nordkorea.

In Teilen Japans wurde durch den starken Wintereinbruch der Bahn- und Straßenverkehr schwer beeinträchtigt, Straßen waren vereist, Autofahrer:innen strandeten auf manchen Hauptverkehrsstraßen, wie lokale Medien berichteten. Zudem wurden Hunderte Flüge gestrichen.

Wetter-Expert:innen sehen in dem Mega-Winter in Nordostasien ein weiteres Zeichen des Klimawandels. „Extreme Wetterereignisse sind die neue Normalität“, sagte Kevin Trendberth vom US-Zentrum für atmosphärische Forschung (NCAR) dem US-Sender CNN. „Wir können sicherlich damit rechnen, dass Extremwetter schlimmer wird als zuvor.“ Wie mehrere Medien berichteten, mussten bereits zahlreiche Menschen in Soeul wegen Gesundheitsproblemen aufgrund der Kälte auf der Intensivstation behandelt werden, allein in Japan sollen fünf Menschen ums Leben gekommen sein.

Körpertemperatur ab 30 Grad ist lebensbedrohlich

Wie gefährlich ist die Extrem-Kälte also für Menschen? Generell gilt: Die normale Körpertemperatur liegt bei etwa 37 Grad, ab 30 Grad wird es lebensbedrohlich – sind es weniger als 26 Grad gibt es keine Chance mehr, zu überleben. Finger, Zehen und Ohren kühlen zuerst aus, dort ist auch das Risiko am größten, dass sich Erfrierungen bilden. Bei einer beginnenden Erfrierung wird die Haut kalt und rot, kribbelig – und schließlich taub. Dringt die Kälte weiter ins Gewebe vor und gefriert die Haut, kann es zu bleibenden Schäden kommen.

Eine bedrohliche Unterkühlung macht sich zunächst durch Schüttelfrost bemerkbar, außerdem lässt die Konzentration nach. Wichtig: Die zentralen Organe sitzen in unserer Körpermitte – sie gilt es zu schützen. Drum kleiden die Menschen in den kältesten Regionen der Erde sich nach dem Zwiebelprinzip, also mindestens vierschichtig.

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In den harten Wintern gilt dort: Kopf bedeckt halten, weil der viel Wärme abgibt, und nur in dringenden Fällen nach draußen. Außerdem wichtig bei extremer Kälte: keinen Alkohol trinken. Er verstärkt den Wärmeverlust, da er die Blutgefäße weitet. Außerdem sorgt er dafür, dass wir die Kälte weniger spüren. (alp)

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