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Recht auf Reparatur
  • Elektroschrott liegt in einer Halle einer Recyclingfirma.
  • Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch

Recht auf Reparatur soll Elektroschrott endlich reduzieren

Keine Ersatzteile, kein Reparatur-Service – ab in den Müll: Gerade Elektro-Geräten werden besonders häufig nach kurzer Zeit weggeworfen, jeder Deutsche produziert laut Statistischem Bundesamt so mehr als zehn Kilo Elektroschrott pro Jahr. Damit das endlich ein Ende hat soll das erweiterte Recht auf Reparatur schnell auf den Weg gebracht werden.

Verbraucherschutzministerin Steffi (Grüne) Lemke wirbt erneut für das von der Koalition geplante Recht auf Reparatur für elektrische Geräte. „Es darf dann nicht mehr passieren, dass Sie eine Waschmaschine kaufen und nach fünf Jahren keine Ersatzteile mehr bekommen“, sagte die Grünen-Politikerin dem Berliner „Tagesspiegel“. Wenn ein Produkt nicht neu gekauft werden müsse, sondern länger genutzt oder zu vertretbaren Preisen repariert werden kann, sei das auch ein sozialer Aspekt. Angesichts abertausender Konsumgüter lasse sich das aber nicht mit einem Gesetz durchsetzen, betonte Lemke.

Verbraucherschützer fordern zeitigeres Recht auf Reparatur

Zuvor hatten Verbraucherschützer die Bundesregierung aufgefordert, das geplante Recht auf Reparatur bis Mitte März auf den Weg zu bringen. Das müsse Ministerin Lemke für die ersten 100 Tage im Amt vornehmen, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller. „Viele Menschen ärgern sich ständig, weil etwas kaputt geht und man es dann wegwerfen muss“, so Müller. „Das ist schlecht für den Geldbeutel und ein gutes ökologisches Gewissen hat man dabei auch nicht.“

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SPD, Grüne und FDP haben sich vorgenommen, dass Verbraucher künftig auch bei kleinen Geräten wie Handys und Laptops ein Recht auf Reparatur haben. Laut Koalitionsvertrag sollen die Hersteller auch Reparaturanleitungen veröffentlichen, so dass man defekte Bauteile wie Handyakkus selbst tauschen kann. Seit März 2021 gilt in der EU bereits eine neue Ökodesign-Richtlinie mit dem Prinzip „reparieren statt wegschmeißen“. Hersteller von Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränken und anderen großen Haushaltsgeräten müssen dafür sorgen, dass Ersatzteile sieben bis zehn Jahre lang verfügbar sind.

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Die Ampel-Koalition will nun jedoch mehr – und ein Recht auf Reparatur auch für kleinere Geräte wie Handys und Laptops auf EU-Ebene durchsetzen. Außerdem: Die Frist, in der Verbraucher ihr defektes Gerät einschicken und kostenlos reparieren lassen können, soll verlängert werden. Laut Koalitionsvertrag sollen die Hersteller auch Reparaturanleitungen veröffentlichen, so dass man defekte Bauteile wie Handyakkus selbst tauschen kann. (alp/dpa)

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