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Mitarbeiter der Spurensicherung und des LKAs tragen Kisten aus dem Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg.
  • Mitarbeiter der Spurensicherung und des LKAs tragen Kisten aus dem Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg.
  • Foto: dpa | Annette Riedl

RAF-Durchsuchung: Sturmgewehr in Klettes Kleiderschrank – und ein Kilo Gold

Bei der Hausdurchsuchung bei der mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette wurden brisante Funde gemacht. Die Polizei stieß auf eine Sammlung von Waffen, Gold sowie eine beträchtliche Summe Bargeld.

Wie der „Spiegel“ berichtet, wurden eine Pistole mit Munition und 40.000 Euro versteckt in einem Holzschrank mit doppeltem Boden gefunden. Zusätzlich entdeckten Polizisten 1,2 Kilo Gold in einem weiteren Möbelstück. In zwei Koffern wurden Hinweise auf Klettes RAF-Vergangenheit gefunden, darunter eine Sturmhaube, zahlreiche Handys, ein Störsender, verschiedene Dokumente über die RAF und gefälschte Ausweise. Bereits zuvor wurde laut des Berichts im Kleiderschrank ein Kalaschnikow-Schnellfeuergewehr gefunden, in Tupperdosen lagerte außerdem scharfe Munition.

Die Suche nach den Komplizen geht weiter

Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens eine der Waffen 1984 bei einem RAF-Überfall aus einem Waffengeschäft entwendet wurde. Zwei Mitglieder der Terrorgruppe sollen damals in Maxdorf in der Pfalz den Ladenbesitzer attackiert und 24 Schusswaffen und 2800 Schuss Munition gestohlen haben. Die Identität dieser beiden Terroristen ist bis heute ungeklärt.

Zur damaligen Zeit bewaffnete sich die sogenannte dritte Generation der RAF, zu der Klette vermutlich gehörte. Neben Klette werden auch der bereits verurteilte Volker Staub und Burkhard Garweg als RAF-Mitglieder gesucht. Während Staub bereits in den 1980er-Jahren verurteilt wurde, standen Klette und Garweg bisher nicht als Terrorverdächtige vor Gericht.

Garweg und Klette sendeten sich Hundebilder im Online-Chat

Bei der Hausdurchsuchung gefundene Beweise sollen zeigen, dass Garweg und Klette definitiv in Kontakt standen: Klette hatte Garweg unter dem Decknamen „Martin Becker“ in den Kontakten gespeichert. In einem Online-Chat sei es aber nicht (nur) um Revolutionäres gegangen: Die beiden RAF-Mitglieder sollen sich gegenseitig Hundebilder geschickt haben.

Nach Angaben des niedersächsischen Landeskriminalamts gibt es möglicherweise Hinweise darauf, dass Garweg ins Ausland geflohen ist. LKA-Präsident Friedo de Vries sagte dem „Spiegel“, dass neue Hinweise auf einen Aufenthalt im europäischen Ausland hindeuten könnten.

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Am Donnerstag wurde Klette mit einem Hubschrauber nach Karlsruhe geflogen, wo gegen 11 Uhr ein Haftbefehl wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an drei RAF-Anschlägen eröffnet wurde. Ihr wird versuchter Mord und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. (vc)

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