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Prozess gegen Ex-Polizisten: Fall George Floyd kommt erst nächstes Jahr vor Gericht

Minneapolis –

Der Prozess gegen die Polizisten, die den Schwarzen George Floyd im Mai bei einem gewaltvollen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet haben sollen, findet erst am März nächsten Jahres statt. Dem Hauptangeklagten drohen bis zu 40 Jahre Haft. 

Ein Richter in der Stadt im Bundesstaat Minnesota setzte am Montag als Termin für den Auftakt des Prozesses gegen vier weiße Ex-Polizisten den 8. März fest. Der Richter warnte zugleich die Staatsanwälte wie auch die Verteidiger davor, im Vorfeld des Prozesses ihre Argumente über die Medien zu verbreiten, damit kein Einfluss auf das Verfahren genommen werde.

Der hauptbeschuldigte Polizist kniete minutenlang auf Floyds Nacken 

Hauptbeschuldigter ist Derek Chauvin, dem die Staatsanwaltschaft unter anderem „Mord zweiten Grades“ vorwirft. Dies entspricht etwa einem Totschlag in einem besonders schweren Fall. Eine Tötungsabsicht sieht die Staatsanwaltschaft nicht.

Videoaufnahmen zeigen, dass Chauvin bei dem Einsatz am 25. Mai minutenlang lang auf dem Nacken des unbewaffneten Floyd gekniet hatte, obwohl dieser mehrfach beklagte, dass er keine Luft mehr bekomme. Floyd wurde dann reglos und verstarb. Den drei weiteren angeklagten Ex-Polizisten wird Beihilfe zum Mord angelastet. Allen vier Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu 40 Jahren. Alle vier Polizisten wurden nach dem Vorfall entlassen und vorläufig festgenommen. Zwei der angeklagten Polizisten sind auf Kaution frei.

Reaktion auf Floyds Tod: Polizeireformen in mehreren US-Städten

Chauvin wurde für den Gerichtstermin am Montag vom Gefängnis aus zugeschaltet. Die anderen drei Beschuldigten erschienen persönlich vor Gericht. Floyd war unter dem Verdacht eines kleinen Falschgelddelikts von den Polizisten festgenommen worden.

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Sein Tod löste landesweite und internationale Demonstrationen gegen exzessive Polizeigewalt und Rassismus aus. Floyds verzweifelte Worte „Ich kann nicht atmen“ wurden zum Slogan der Demonstranten. Als Reaktion auf Floyds Tod und die Proteste wurden inzwischen Polizeireformen in mehreren US-Städten auf den Weg gebracht. Auch dem US-Kongress liegen Gesetzesvorschläge für Reformen bei der Polizei vor. (dpa/alp)

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