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ADAC Autos Neuwagen
  • Ein Güterzug mit nagelneuen E-Autos.
  • Foto: picture alliance / dpa | Hendrik Schmidt

Preis-Explosion bei Neuwagen: Darum werden Autos immer teurer

Wer aktuell den Kauf eines Neuwagen plant, hat sich bei Weitem nicht den besten Zeitpunkt ausgesucht – denn die Preise steigen immer weiter und weiter. Besonders betroffen: Kleinwagen. Vor allem Corona-Nachwehen und der Ukraine-Krieg sind schuld.

Wie der ADAC nun in einer jüngsten Analyse der Preisentwicklung auf dem Automarkt feststellte, ist die Branche zwar gut aufgestellt – aber nicht, weil mehr verkauft wird, sondern weil Autohersteller mittlerweile im Quartalsrhythmus ihre Preise erhöhten.

So stiegen die Durchschnittspreise aller in Deutschland angebotenen Modelle und Modell- und Ausstattungsvarianten zuletzt stark. Audi hat laut ADAC zum Beispiel in nur eineinhalb Jahren viermal erhöht.

ADAC: Neuwagen werden immer teurer

Aber warum? Als einer der Hauptgründe gilt der Chipmangel als Folge von Fehlplanungen in der Corona-Pandemie, die die Einkaufspreise ansteigen ließen. Weiterer Treiber der Preisdynamik: Lieferkettenprobleme durch den Ukraine-Krieg. Dadurch sind Autos vielerorts zum knappen Gut geworden, Verkaufsflächen in Autohäusern teilweise leergefegt. Verkaufsfördernde Rabatte gibt es von Seiten der Hersteller also kaum noch. Für den Kunden sieht es damit aktuell doppelt schlecht aus: hohe Preise und lange Lieferzeiten.

Zudem werden günstige Modellvarianten mit wenig Ausstattung nicht mehr oft angeboten. Autos mit Luxusausstattung sind gewinnbringender, viele Autobauer bauen ihr Segment für anspruchsvolle Kunden immer weiter aus. Sprich: Kunden, die sich ein schlichteres Auto – also einen Kleinwagen ohne Extras wünschen – werden häufig nicht mehr fündig bzw. ihre favorisierten Modelle sind extrem rar. In der Kleinstwagenklasse stiegen die Neuwagenpreise laut ADAC zuletzt um 44 Prozent, bei Kleinwagen um rund 30 Prozent und in der Kompaktklasse um 21 Prozent.

Auch bei Gebrauchtwagen und E-Autos steigen die Preise

Vor einem Jahr gab’s zum Beispiel noch einen 90-PS-Golf für 20.700 Euro. Nun ist kein Golf mehr unter 29.560 Euro zu kriegen. Das ist zwar ein „Basismodell“ mit 130 PS, doch wem auch 90 PS gereicht hätten, muss eine Motorisierung nehmen, die er gar nicht wollte – und dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Kleinwagen Polo startet nun bei 19.925 Euro – bis Anfang 2022 gab es ihn noch ab 15.995 Euro.

Gleiche Entwicklung auch bei Elektroautos: Vor allem seit mit der Innovationsprämie der staatliche Anteil der Förderung verdoppelt wurde, klettern die Preise. So will Renault für seinen Kleinstwagen Twingo in der E-Variante doppelt so viel wie für den Twingo mit Verbrennungsmotor.

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Was bleibt Kunden in diesen dunklen Zeiten also, außer das eigene Auto bis zum bitteren Ende weiterzufahren? Einen Gebrauchten kaufen? Wohl auch nicht. Denn auch hier haben die Preise laut ADAC zuletzt stark angezogen.

Aber: Es gibt noch einige wenige günstige Modelle. So filterte der ADAC heraus, dass ein Dacia Sandero SCe 65 Access für 9.600 Euro zu kriegen ist, ein Hyundai i10 1.0 Pure für 11.410 Euro, ein Mitsubishi Space Star 1.2 Basis für 12.380 Euro, ein Fiat Panda 1.0 GSE Hybrid für 13.490 Euro und ein Kia Picanto 1.0 Edition 7 für 13.690 Euro. Die Betonung dürfte hier wohl auf noch liegen. (alp)

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