Die Polizei in Montabaur (Archivbild) entdeckte den mutmaßlichen Täter schwer verletzt in einem Gebäude.
  • Die Polizei in Montabaur (Archivbild) entdeckte den mutmaßlichen Täter schwer verletzt in einem Gebäude.
  • Foto: picture alliance / dpa | Fredrik von Erichsen

37-Jähriger soll drei Verwandte getötet haben – darunter ein Kind

Ein 37-Jähriger soll am Donnerstag im rheinland-pfälzischen Montabaur drei Verwandte getötet haben. Die Leichen wurden in einem Haus nach einem stundenlangen Großeinsatz von der Polizei gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilte. Eines der Opfer sei ein Kind. Der Tatverdächtige verletzte sich nach der Tat selbst schwer und gilt mittlerweile als hirntot.

Gegen ihn wird wegen Totschlags in drei Fällen ermittelt. Bei den Opfern handelt es sich um den 68-jährigen Vater des Manns, seine 39-jährige Ehefrau und den gemeinsamen dreijährigen Sohn. Alle wohnten in einem Haus. Hintergrund der Tat sei ein familiärer Streit gewesen.

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Kurz nach der Tat soll der 37-jährige Deutsche seiner Lebensgefährtin am Telefon gesagt haben, dass er drei Menschen getötet habe. Sie habe daraufhin die Polizei alarmiert. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte habe sich der bewaffnete Mann am Tatort verschanzt.

Um eine Gefahr für Dritte auszuschließen, wurde der Bereich weiträumig abgesperrt. Nach mehreren Stunden Verhandlung mit der Polizei habe sich der Mann gegen Mittag in mutmaßlich suizidaler Absicht in den Kopf geschossen. Er wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Dort sei später der Hirntod festgestellt worden.

Polizei versuchte, mit dem Mann eine Lösung zu finden

„Die Ermittlungen zum genauen Ablauf des schrecklichen Geschehens, zum möglichen Tatmotiv und zu den genauen Hintergründen der Tat laufen weiter auf Hochtouren“, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler. Hinweise darauf, dass noch weitere Menschen an der Tat beteiligt waren, gebe es derzeit nicht.

Die Polizei hatte am Morgen von einem Menschen gesprochen, der wegen eines psychischen Ausnahmezustands eine Gefahr für sich und Andere darstellte. Die Einsatzkräfte waren am frühen Morgen in ein Wohngebiet alarmiert worden, das weiträumig abgesperrt wurde. Eine Gefahr für Unbeteiligte schlossen die Beamten aus. Sie dementierte auch Gerüchte, dass weitere Bereiche der Stadt betroffen seien.

Zwischenzeitlich sei die Lage statisch gewesen. Die Polizei habe versucht, mit dem Mann eine Lösung zu finden. In einem nahen Supermarkt wurde eine Anlaufstelle für Anwohner und Schüler geschaffen. Spezialeinsatzkräfte hätten das Haus schließlich betreten und die drei Toten gefunden. Der Einsatz war nach Angaben der Polizei am Nachmittag größtenteils beendet. (dpa/mp)

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