Das Bild soll den Moment der Tat zeigen: Ein 77-Jähriger hat in Panama zwei Ökodemonstranten erschossen.
  • Das Bild soll den Moment der Tat zeigen: Ein 77-Jähriger hat in Panama zwei Ökodemonstranten erschossen.
  • Foto: Screenshot Twitter

Rentner dreht durch und erschießt Ökodemonstranten – Eskalation in Panama

Ein 77-Jähriger soll bei einer regierungskritischen Demonstration in Panama am Mittwoch zwei Teilnehmer erschossen haben. Er befinde sich nun in Untersuchungshaft. Die Proteste wandten sich gegen einen kürzlich genehmigten Bergbauvertrag zwischen der Regierung und dem kanadischen Bergbauunternehmen First Quantum.

In den Sozialen Medien kursieren Aufnahmen, die den 77-Jährigen bei der Tat zeigen sollen. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann die Demonstranten von der Straße verscheuchen will. Zunächst entfernt er Reifen, die als Straßenblockade dienen sollten.

77-Jähriger soll zwei Demonstranten erschossen haben

Zeugen zufolge sollen die Demonstranten ihn angeschrien haben, ob er jemanden töten wolle. Der 77-Jährige soll geantwortet haben: „Willst du der Erste sein?“ und daraufhin das Feuer eröffnet haben. Nachdem der Mann im Video zwei Demonstranten erschoss, entfernte er noch einige Baumstämme von der Straße. Danach wird er festgenommen.

Die Generalstaatsanwaltschaft von Panama teilte auf „X“ (ehemals „Twitter“) mit, dass dem mutmaßlichen Schützen ein Tötungsdelikt und unerlaubter Schusswaffenbesitz vorgeworfen werden. Bei dem Schützen soll es sich laut Medienberichten um einen Professor und Anwalt handeln. Die getöteten sollen zwei Männer mittleren Alters sein, einer von ihnen sei Lehrer gewesen.

Proteste in Panama gegen Bergbau-Vertrag

Die Proteste in Panama über den kürzlich genehmigten Bergbauvertrag zwischen der Regierung und dem kanadischen Bergbauunternehmen First Quantum halten seit Wochen an. Die Regierung hatte am 20. Oktober einen Vertrag mit First Quantum unterzeichnet, der dem Unternehmen ein 20-jähriges Schürfrecht gewährt. Die Demonstranten befürchten, dass der Kupferabbau Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte und der Vertrag für Panama ungünstig sei.

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Die von den Demonstranten errichteten Straßensperren haben nach Angaben von Wirtschaftsverbänden zu täglichen Verlusten von bis zu 80 Millionen Dollar geführt, berichtet der „Spiegel“. Die Schulen seien landesweit über eine Woche lang geschlossen geblieben. Mehr als 150.000 Arzttermine hätten nicht wahrgenommen werden können. (mp)

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